In einem Hinterhof in der Münchner Au haben gerstmeir inić architekten ein kleines Bürohaus realisiert, das sich in Zurückhaltung übt und damit den Eindruck erweckt, als wäre es schon immer dort gestanden. Und tatsächlich ist der dreigeschossige Bau, der sich an seinen großen Nachbarn schmiegt, keine Neuplanung, sondern ein Umbau.
Gerade einmal 4,5 mal 11 Meter misst die Grundfläche des kleinen grünen Hauses in etwa. Mit einer Höhe von 9,1 Metern liegt es gut versteckt im Inneren eines Blockrandes. Ihre Aufgabe sahen die Architekten als „das ,Weiter-‘ oder besser gesagt ,Fertigbauen‘ des Hofensembles“, wollten den Neubau dabei aber auch als etwas Eigenständiges betrachten. Ganz loslösen vom Einfluss der Umgebung konnten sich gerstmeir inić dann aber doch nicht, auch auf Grund der baurechtlichen Vorgaben, und so entstand ein Bau, der sich „zwischen Natürlichem und Künstlichem“ bewegt.
Diese Gegensätzlichkeit zeigt sich auch im Inneren, wo glatte Oberflächen und hochwertige Materialien auf Sichtbeton und raue Wände treffen. Großzügige Fensterflächen sorgen für ausreichend Licht in den Räumen, im Dachgeschoss wurde zudem ein zusätzliches Oberlichtband eingeplant. Dieses bildet eine breite Brüstung für die Dachterrasse, von der aus die Bewohner auf den Hof und die umgebende Dachlandschaft blicken können. (ks)
Fotos: Florian Holzherr
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Gerhard Lenz | 26.04.2018 11:03 UhrWeiterbauen im Hinterhof
Die Rest-Mauerwerksflächen im Inneren finde ich lächerlich, wie "vergessen" - an einer Stelle und dann über die gesamte Wandhöhe, ja, das schon!