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18.11.2024

Architekturschule in Montpellier

Energetische Ertüchtigung von Maignial architectes & associés


Mit seinen bogenförmigen Betonfertigteilen ist das aus den 1970ern stammende Ensemble der École Nationale Supérieure d'Architecture de Montpellier (ENSAM) eindeutig Kind seiner Zeit. Nun wurde der nördlich des Stadtzentrums in die Hanglage eingefügte Bau umfassend saniert. Die energetische Ertüchtigung verantwortete das ortsansässige Büro Maignial architectes & associés, dessen Gründer Benoît Maignial einst an der Hochschule studierte. Möglich wurde sie durch das milliardenschwere Programm France Relance, mit dem die französische Regierung den wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Krise begegnen will.

Das Gebäude besteht aus unterschiedlich großen, ineinander verschachtelten Volumen, die sich heute hinter zwei im Jahr 2004 ergänzten Erweiterungen verstecken. Die zeittypische, etwas zusammengebastelt wirkende Struktur entstand zwischen 1976 und 1978. Sie wurde gemeinsam von Lehrenden und Student*innen der damals zur Kunsthochschule École Nationale Supérieure des Beaux-Arts gehörigen Architekturfakultät entworfen, federführend waren Edouard Gallix, Michel Rueg, Luc Doumenc und Jean Leccia.

Herzstück des Ensembles sind zwei große hallenartige Räume, von denen aus Säle, Werkstätten, Seminar- und Verwaltungsräume sowie die Bibliothek erschlossen werden. Da die baulichen Veränderungen der vergangenen Jahre mal mehr und mal weniger respektvoll mit dem Bestand umgegangen seien, empfanden die Architekt*innen es als größte Herausforderung, die richtige Balance zwischen Erhalt und energetischer Anpassung zu finden. Insgesamt beschränkten sie die Eingriffe auf ein Minimum.

Ziel der Sanierung war es, den Energieverbrauch der 7.300 Quadratmeter umfassenden Fläche um mindestens 60 Prozent zu senken. Neben ästhetischen Ausbesserungen wie dem Ersetzen von einzelnen Betonfertigteilelementen ging es vor allem um den Austausch der verglasten Flächen. Die Vorhangfassade wurde ersetzt, in die neue Doppelverglasung sind nun „Mini-Jalousien“ integriert, über die sich die Sonneneinstrahlung steuern lässt. Böden und Dächer erhielten eine Isolierung, zusätzlich wurden 3.800 Photovoltaikmodule installiert. Flure, Treppenhäuser und die beiden Hallen werden im Winter mit Warmluft aus den geschlossenen Räumen versorgt. Im Sommer ermöglichen Öffnungen zwischen den verglasten Fassadenabschnitten eine natürliche Belüftung des Gebäudes. Die Baukosten werden mit 7,2 Millionen angegeben. (dsm)

Fotos: 11h45


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