Architektur zum Anhören
Der schon einmal kurz im Zusammenhang mit dem Guggenheim-Museum erwähnte Podcast 99% Invisible, der von einer Radiostation und dem American Institute of Architects San Francisco ins Leben gerufen wurde, verdient eine eigene Empfehlung. Hier finden sich hörenswerte Beiträge von Roman Mars zu Stadt und Architektur. In der Episode „It’s China Town“ wird die selten authentische Architektur der überwiegend touristischen Stadtviertel vieler amerikanischer Großstädten thematisiert. Die Folge „Shade“ behandelt die Bedeutung von Schatten in unserer sich aufheizenden Welt. Der neueste Beitrag ist den kürzlich verstorbenen Architekturgrößen Michael Sorkin und Michael McKinnell gewidmet. „The Smell of Concrete after Rain“ erzählt Geschichten über den oft umstrittenen, von Architekt*innen umso heißer gliebten „Béton Brut“.
Spielerische Erkundungstour
Das Centre Pompidou hat gemeinsam mit einem Gaming-Design-Spezialisten und dem Begründer einer Plattform für digitale Kunst ein Videospiel entwickelt und lanciert. Prisme 7 erlaubt Nutzern ab zwölf Jahren, virtuell durch das Pariser Kunst- und Kulturzentrum von Renzo Piano, Richard Rogers und Gianfranco Franchini zu laufen und dort auch zu interagieren. Die App ist kostenlos und für alle gängigen Betriebssysteme sowohl mobil als auch für den Computer verfügbar.
Mitmach-Museum
Unter dem Titel der „rbb macht Museum“ lädt der Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) Kunstinteressierte zu virtuellen Führungen durch Museen in der Region ein. Die insgesamt sechs 30-minütigen Videos können in der Mediathek des rbb aufgerufen werden. Zusätzlich wurden interaktive Rundgänge gestaltet, in denen die Zuschauer zum Mitmachen animiert werden. So stellt das Temporäre Bauhaus-Archiv Aufgaben aus dem vom Vorkurs der Gestaltungsschule inspirierten Übungsbuch, die zu Papier gebracht werden sollen. Wer gerade einen Stift neben der Maus liegen hat, kann gleich loslegen: „Zeichnen Sie, wie eine Zitrone schmeckt!“ oder „Überlegen Sie sich das Gegenteil einer Lampe.“
Digitales Archiv
Das Architekturmuseum der TU Berlin verfügt über eine reiche Sammlung an Zeichnungen, Drucken und Fotografien: Von Karl Friedrich Schinkel über Hans Poelzig bis Bernhard Hermkes – allesamt online und digital verfügbar. Die Highlights der Kollektion werden in einer kleinen, virtuellen Ausstellung vorgestellt.
Unterstützung für Forschung und Lehre
Der gta Verlag ist Teil des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich. Aufgrund der aktuellen Situation bietet der Schweizer Buchverlag ab sofort kostenfreie PDF-Exzerpte an. Einzelne Aufsätze und Kapitel aus den hauseigenen Publikationen werden auf Nachfrage bereitgestellt, um Forschung und Lehre zu unterstützen.
Große und kleine Hobbykurator*innen gesucht
Die Kunsthalle Zürich ruft kreative Köpfe auf, eine eigene Ausstellung für einen ihrer Schauräume zu kuratieren. Hierfür sollen die Vorschläge in einem maßstabsgetreuen Model oder – weniger genau – in einem Schuhkarton dargestellt und als Fotografie eingesandt werden. Jeder, egal ob Groß oder Klein, Jung oder Alt, Laie oder Profi, darf seine Ideen einreichen. Sobald das Museum wieder offen ist, sollen alle Entwürfe der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Filmkulisse im Freien
„Der Himmel über Berlin“, „Shaun das Schaf“, „The Artist“, „Loving Vincent“ oder „Cleo“: Im Rahmen des Projekts Window Flicks werden in der Hauptstadt donnerstags und samstags diese fünf Filme, die Verleiher zur Verfügung gestellt haben, auf Hausfassaden projiziert. Die Initiative erhofft sich eine Belebung der Filmkunstszene, möchte in ihrer Existenz bedrohte Kulturschaffende unterstützen und Spenden für die Rettung von Programmkinos sammeln. Berliner*innen, die in einem Mehrfamilienhaus mit mindestens 20 Parteien wohnen, können geeignete (Lein-) Wände in ihrer Sichtweite vorschlagen. Das italienische Pendant „Cinema da Casa“ fand bereits reichlich Anklang - mögen noch viele weitere Städte folgen!