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08.02.2008
Akut
Einweihung einer Klinik in Berlin
Am 8. Februar 2008 wird der letzte Bauabschnitt des katholischen Krankenhauses Hedwigshöhe in Berlin feierlich eingeweiht. Der Entwurf für das gesamte Krankenhausareal war Ergebnis eines Architekturwettbewerbs aus dem Jahr 1995. Den ersten Preis errang die Arbeitsgemeinschaft aus huber staudt architekten, Berlin, mit Manuel Brullet und Albert de Pineda, Barcelona.
Hedwigshöhe bildet städtebaulich den Abschluss der Gartenstadt Falkenberg am südöstlichen Stadtrand Berlins. Der bestehende Glockenturm markiert weithin sichtbar die neue Mitte direkt neben einem zentralen Platz. Dieser wird gleich einem typischen Dorfanger von verschiedenen Gebäuden umrahmt und zusammengefasst. Die ursprünglichen Gebäude Villa, Turm und Kapelle wurden als freistehende Baukörper belassen. Neu entstanden sind versetzt angeordneten Pavillons für die Psychiatrieabteilung (2003) und der jetzt fertig gestellte horizontal ausgerichteter Baukörper für die Akut-Allgemeinmedizin. Intendiert war eine kleine Krankenhausstadt, die sich im Dialog zwischen historischen Gebäuden und zeitgemäßen Neubauten befindet.
Das Allgemeinkrankenhaus begrenzt den Anger nach Süden, ein auskragendes Vordach verweist auf den Haupteingang und fasst den Krankenhausplatz räumlich ein. Dem Nutzer erschließt sich das Gebäude über eine innere „Krankenhausstraße“, die Magistrale. Sie verknüpft die Bereiche der Untersuchung und Behandlung mit der neuen Operationsabteilung, den Pflegestationen und mit der alten Villa.
Der Publikumsverkehr wird in der Hauptsache im Erdgeschoss stattfinden, dort sind die Funktionen wie Notaufnahme, Radiologie, Endoskopie, Funktionsdiagnostik und klinischer Arztdienst gebündelt worden. In den Obergeschossen befinden sich die Pflegebereiche, sie umfassen mit winkelförmigen Stationen den Innenhof, der für Patienten, Besucher und Pflegepersonal einen markanten Bezugs- und Orientierungspunkt bietet. Das oberste Pflegegeschoss wurde als zurückspringendes Staffelgeschoss ausgebildet und bietet den Patienten eine Südterrasse.
Die Fassaden der halböffentlichen Nutzungen erhielten Lamellen aus sibirischem Lärchenholz, die hell verputzten Flächen der Pflegebereiche werden durch bündig eingebaute großformatige Fenster mit kleinen zurückspringenden Balkonen für die Patienten gegliedert. Durch den Einsatz von Holz in den Innenräumen, akzentuierenden Farbflächen, gut konzipierte Beleuchtung und haptisch angenehme Oberflächen soll ein Umfeld entstehen, das den Genesungsprozess der Patienten unterstützt und fördert.
Über einen Zeitraum von 13 Jahren konnte der ursprüngliche Entwurf detailliert bzw. umgesetzt werden. Im Januar 2003 eröffnete der Neubau der Abteilung für Psychiatrie. Im Dezember 2005 wurde der 1. Bauabschnitt des Allgemeinkrankenhauses seiner Bestimmung übergeben, die nun stattfindende Einweihung schließt das gesamte Bauvorhaben ab.
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