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09.05.2014

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Fest der Unschärfe

Einweihung der Meisterhäuser in Dessau


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Die Bauhaus-Stadt Dessau ist einer der weltweit wichtigsten Orte der Architekturmoderne. Nach langen Diskussionen und vier Jahren Bauzeit ist es nun soweit: Bundespräsident Joachim Gauck wird dort am nächsten Freitag die beiden rekonstruierten Meisterhäuser Gropius und Moholy-Nagy einweihen. Die kriegszerstörten Häuser wurden in einem Akt der „städtebaulichen Reparatur“ durch das Berliner Büro Bruno Fioretti Marquez „unscharf“ rekonstruiert – ein Novum in der Denkmalpflegedebatte. Das Konzept wurde schon 2010 erläutert: „Präzision durch Unschärfe“.

Mehrere örtliche Akteure bieten im Rahmen des so genannten „Meisterhaus-Festes“ vom 16. bis 18. Mai ein umfangreiches Programm. So gibt es im Bauhaus-Gebäude eine Ausstellung „Dessau 1945: Moderne zerstört“ mit Fotografien von Henri Cartier-Bresson zu sehen. In den Meisterhäusern werden die Dauerausstellungen „Die Meisterhäuser als Atelier“ und „Von der Künstlerkolonie zum Weltkulturerbe“ eröffnet. Und am Samstag und Sonntag finden mehrere Rundfahrten „Bauhausorte und Bauhausbauten in Dessau“ statt.

Im Anschluss an die Eröffnungsfeier am Freitag gibt es außerdem eine „szenische Beschwörung“ der Meisterhäuser durch das Anhaltische Theater Dessau und ein Konzert mit der Jugendbigband Anhalt & Pascal von Wroblewsky in Kooperation mit der Kurt-Weill-Gesellschaft. Ein museumspädagogisches Angebot für Kinder rundet das Fest ab.

Eine nähere Würdigung des architektonischen Ansatzes mit neuen Architekturfotos der fertigen Häuser bringen wir nächste Woche.


Zum Thema:

Programm zum Meisterhaus-Fest unter www.bauhaus-dessau.de


Download:

Programmflyer

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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

Andrea Palladio | 12.05.2014 14:28 Uhr

Meisterhäuser

Persönlich bin ich von der gewählten Lösung an dieser Stelle auch alles Andere als begeistert. Für mich hätte an dieser Stelle ein konzeptionell viel radikalerer Ansatz Platz gehabt, der auch den Bau aus der DDR-Zeit hätte integrieren können.

Nun hat man sich aber entschieden, komplett neu zu bauen und das Resultat scheint doch sehr sauber detailliert zu sein, was man von Drittsemester doch wohl kaum erwarten kann. Volumetrisch sicher ein wenig geschmäcklerisch (Auskragung), aber da kann man sich nun wirklich darüber streiten.

3

J.K | 12.05.2014 11:50 Uhr

@ Akki

Jaja, Akki, Akki...

Soooo tolerant!

Aber für die Arbeit von Kollegen...(ach nein...wahrscheinlich nicht..), die Baugeschichte und Andersmeinende doch auch nur gönnerhaft ("meinetwegen") unbegründeten (und unqualifizierten) Hohn, Spott und Verachtung übrig haben!

"Tote Moderne"

"Durchschnittliche Fingerübung"

"Die ewig gleichen Form- und Massespielereien"..(Sie wissen schon, worum es bei der Architektur geht oder?!)

"Drittsemester"

"Rekonstruktionshasser"

Um´s mal mit dem schönen Bibelspruch zu sagen:

"Was siehst du aber einen Splitter in deines Bruders Auge, und des Balkens in deinem Auge wirst du nicht gewahr?"

2

Akki | 10.05.2014 20:03 Uhr

...Wieder erwecken...

@Krüger
Da kann man durchaus gegenteiliger Meinung sein, die "detail- und schnörkellosen Betonkuben" sind nun doch wesentlich toter als die Moderne selbst ausgefallen.
Die ewig gleichen Form- und Massespielereien helfen da wenig...
Für mich eine nur durchschnittlich gelungene Fingerübung für Drittsemester die besser auf dem Papier geblieben wäre.
Aber bitte, wenns denn so sein soll, meinetwegen.
Im Gegensatz zu den allgegenwärtigen Rekonstruktionshassern ist man ja tolerant.

1

Thomas M. Krüger | 09.05.2014 19:56 Uhr

Phantomschmerz

Das ist doch einmal ein ernsthafter und hochintelligenter Beitrag zur aktuellen Rekonstruktionsdebatte. Während Braunschweig, Potsdam und Berlin ihren Phantomschmerz über verlorene Schlüsselbauten mit künstlich beatmeten Wachsleichen bekämpfen, schaffen Bruno Fioretti Marquez den gordischen Knoten zu zerschlagen. Im dritten Anlauf gelingt es mit den detail- und schnörkellosen Betonkuben die Erinnerung an die zerstörten Originale (von denen es weder verwendbare Pläne, noch wirkliche Erkenntnisse über die originalen Innenräume gibt) wieder zu erwecken, ohne in unkritische Rekonstruktion zu verfallen. Im Inneren ist konsequenterweise etwas völlig Neues entstanden. Dreigeschossige Innenräume und ein Artefakt, ideal für eine aktuelle Bespielung.
Chapeau vor den Kollegen und an Philipp Oswalt, der großen Anteil an dem beispielhaften Ergebnis hat!

 
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