Am Freitag, 25. Oktober 2002 wird das neue Eckatelier der Kunsthochschule Berlin-Weißensee auf den Namen „Mart Stam“ getauft.
Mart Stam, niederländischer Architekt und Designer, war von 1950 bis 1952 Rektor der Kunsthochschule und prägte die im Wesentlichen noch heute gültige Studienstruktur, beruhend auf den Prinzipien des Bauhauses. Vor genau 50 Jahren wurde Mart Stam des „Formalismus“ bezichtigt und von seinem Amt suspendiert. Er erhielt Hausverbot und verließ resigniert die DDR.
Geplant wurde das neue Eckgebäudes vom Architekturbüro Baukanzlei (Martin Jennrich, Thomas Fiel), Berlin mit dem Büro Prof. R. W. Ernst. Die Architekten verstehen das Atelier als eine Hommage an Mart Stam und setzen typische Elemente seiner Architektur zu einer Art „Sampler“ zusammen. Dabei orientieren sie sich vor allem an Stams Villa im Prager Baba-Quartier. Die neue Werkstatt ist ein Stahlbetonrahmenbau mit aussteifenden Deckenplatten und Massivbauwänden in Kalksandstein. Die geschlossenen Fassadenteile sind verputzt, die Fensterelemente als Stahlkonstruktionen gebaut.

Ebenfalls am 25. Oktober 2002 wählt eine Jury unter dem Vorsitz von Jörn Merkert, Direktor der Berlinischen Galerie, die diesjährigen Mart-Stam-Preisträger aus, deren Namen am gleichen Tag um 17.00 Uhr bekanntgegeben werden.