Auf dem Campus Beutenberg in Jena wird am 23. Januar 2006 der Zentralbau des Abbe-Zentrums eingeweiht, das von v. Gerkan, Marg und Partner (gmp) errichtet wurde.
Das Abbe-Zentrum mit Hörsaal, Mensa, Büroräumen und Bibliothek verfügt über rund 1.800 Quadratmeter Nutzfläche.
Das raumbildende Element des Entwurfs besteht aus einer gekrümmten Fläche, die auf die Forschungstätigkeit Ernst Abbes und Carl Zeiss' hinweist, die auf Grundlage der Lichtbeugung durch gekrümmte Flächen maßgeblich zur Entwicklung der Mikroskopie beigetragen haben.
Das Abbe-Zentrum gibt dem Campus die fehlende Mitte, indem es als eigenständiges, zeichenhaftes Bauwerk weithin sichtbar auf dem höchsten Punkt des Grundstückes gelegen ist. Zwei geschwungene, scheibenförmige Baukörper öffnen sich in Nord-Südrichtung.
Der Baukörper gliedert sich in drei vertikale Schichten: Die zwei geschwungenen Seitenflügel beinhalten sämtliche vertikalen Elemente (Treppen, Schächte und Konstruktion), alle dienenden Räume sowie die übereinander angeordneten Verwaltungsebenen. Zwischen den geschwungenen Wänden der Seitenflügel entfaltet sich eine dynamische Raumschicht, die in der Gestaltung der terrassierten Außenanlagen ihre geometrische Fortsetzung findet. Diese dritte Raumschicht nimmt Foyer, Hör-, Speise- und Lesesaal auf.
Nach dem Betreten des Foyers befindet man sich auf einer Art Balkonebene mit Blick in die ganze Tiefe der terrassierten Gartenlandschaft.