Von Princeton in die New York Times: Da der Bauherr dieses Hauses bei Beauftragung quasi noch ein Kind war, schaffte es der aktuelle Wohnneubau von Leven Betts (New York City) in die renommierte Tageszeitung.
Die Geschichte ist einfach zu gut: Eine Familie sucht monatelang ein neues Haus in Princeton, bis die Suche zur absoluten Frustration wird. Dann nimmt der damals 14-jährige Sohn das Projekt in die Hand und beauftragt eine Reihe von Architekten mit dem Entwurf. Das ist mutig. Noch mutiger als man zunächst denkt, denn sogar große Namen wie Rem Koolhaas waren in der Auswahl des Teenagers. Am Ende entscheidet sich die Familie für den Entwurf von Stella Betts und ihrem Mann David Leven. Ihr „Princeton House“ zeigt sich als eine erstaunliche Mischung aus amerikanischer und japanischer zeitgenössischer Architektur. Preiswert war der Neubau auch.
Waren die Eltern zunächst skeptisch, fühlen sie sich heute wohl in ihrem neuen Zuhause. „Wie ein weißes Blatt Papier“ sei der Neubau, den so mancher Nachbar wohl als eher steril und unfertig empfindet. Grund dafür dürfte die günstige, aber schlichte Fassade aus weißem, vertikal gewelltem Metall sein.
Gebaut wurde auf einem länglichem, knapp 12.000 Quadratmeter großen Grundstück – ein idyllischer Ort, denn hier wurden einst Weymouth-Kiefern gezüchtet. Das Wohnhaus organisiert sich um einen kleinen bepflanzten Innenhof, der Licht und Luft in die Wohnräume bringt. Formal verbinden die Architekten im Grundriss über den Hof einen langen mit einem kürzeren Riegel und lehnen an dieses liegende kleine „h“ einen zweigeschossigen Kubus an. So ergeben sich spannende Durchblicke und eine optimale Querlüftung.
Die wahre Größe eines Architekten zeigt sich immer erst bei kleinen Budgets – und auch im Umgang mit kleinen Bauherrn. Dessen Mutter, eine Kinderbuchautorin, sollte dieser Geschichte vielleicht ihr nächstes Buch widmen: als Mutmacher für alle – auch für Architekten. (jk)
Fotos: Naho Kubota
Zum Thema:
„When Your Teenager Picks the Architect“ in der New York Times
Selbstbau, Vorfabrikation oder günstige Baumaterialien: Das alles spart Geld. Und wer billig baut, der baut. Mehr dazu in der Baunetzwoche#399 „Low-Budget-Bauen“
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mehmet | 18.08.2015 10:41 Uhrhabe ich mich auch gefragt....
nichts gegen atriumhäuser, aber ich sehe das auch eher in heissen regionen oder dicht besiedelten gebieten als zwingenden bautypus, aber gegen wen oder was muss sich denn hier abschotten?
zudem sieht das schon sehr nach labor aus, mag sein, dass die bauherren uni-affin sind, dennoch hat das ganze eher was von einem institut.
die volte mit dem sohnemann ist m.E. auch eher eine PR-Aktion um der aufmerksamkeit willen, da tickt die gesellschaft dort etwas anders als hier.
und wellblech, nun ja, wem es gefällt. mir nicht...