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03.01.2013

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Villa M

Einfamilienhaus von Hoyer Schindele Hirschmüller in Berlin


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In großbürgerlichen Villenkolonien wie dem Berliner Stadtteil Grunewald trifft man moderne Architektur relativ selten an. Genau hier jedoch hat das Berliner Büro Hoyer Schindele Hirschmüller eine Villa realisieren können, die sich in ihrer Formensprache stark von ihren Nachbarn abhebt.

Das Grundstück des Neubaus ist nach Süden hin ausgerichtet. Um den Garten nicht unnötig zu verschatten, orientiert sich der Baukörper am Sonnenverlauf, wovon die steil zum Garten ablaufenden Dachflächen des Hauses zeugen. Um möglichst viel Tageslicht in das Innere des Hauses zu lenken, planten die Architekten einen fast quadratischen Grundriss (Kantenlänge circa 17 mal 16 Meter) um ein zentrales glasbedachtes Atrium herum.
 
Die Ansicht der Villa M. von der Straße aus wird geprägt durch die Fassade, die großflächig mit speziell gefertigten Fliesen aus Feinsteinzeug bedeckt ist, deren cremeweiße Oberflächen unterschiedliche Kantungen aufweisen. Zusätzlich wurden die Fliesen ungeordnet angebracht, so dass das darauf fallende Licht unterschiedlich reflektiert und gebrochen wird. Im Erdgeschoss wurde dieser Fliesen-Kubus optisch auf unterschiedlich beschichtete, gläserne Kaltfassadenpaneele aufgesetzt, die zur Straßenfront mit Siebdruckmotiven beschichtet, zum Garten hin dagegen transparent sind.
Das ungewöhnlichste verwendete Material dürfte allerdings das mit grünem Tartan bezogene, dreidimensionale Dachfaltwerk darstellen, das von den Architekten als abstrakte Assoziation einer architektonischen Gebirgslandschaft konzipiert wurde.
 
Während sich im Erdgeschoss eine offene Küchenlandschaft, Essbereich, Sitzgruppe mit zentralem Kamin und das Schwimmbad befinden, wurden im ersten Obergeschoss Arbeitszimmer, Bibliothek, Gästezimmer, ein Musizierbereich und ein separates Heimkino untergebracht. Vom ersten Obergeschoss gelangt man auch auf eine in die Dachschräge eingeschnittene Terrasse mit Blick in den Garten. Die gesamte dritte Etage ist den drei Schlafzimmern vorbehalten. Über das Elternschlafzimmer kann man die Spitze des Hauses mit einer kleinen Dachterrasse erklimmen.

Jedes der drei Geschosse wurde als autarke Ebene konzipiert, die nur über das Atrium vertikal miteinander verbunden sind.

Fotos: Carsten Krohn


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

11

bogart | 11.01.2013 17:27 Uhr

die architekten

Klar, dass die Kistenbauer hier die Krise kriegen, bei all der Vielfalt und dem Sammelsurium der Ideen.
Ich war gerade im "Haus Schminke" von Scharoun und fühle mich erinnert. Freue mich, dass es jemand wagt dem konformistischen Mainstream zu widersprechen. Danke für die Erfrischung!

10

Tom | 10.01.2013 19:59 Uhr

Wohnlandschaften für das Leben

Hier haben offenbar Architekten (oder der Bauherr?) verstanden, dass Leben mit seiner Vielfalt und Komplexität heute fliessende Raumkonzepte mit hoher Variabilität und Flexibilität benötigen. So können sich Räume, Lebenssituationen anpassen - nicht umgekehrt. Fast scheint es so, dass dieses Haus für eine Familie gebaut wurde. Dazu nett verpackt in einer "Gebirgslandschaft" und gebaut mit innovativen Materialien. Chapeau!

9

Chris | 10.01.2013 17:26 Uhr

Exzellente Architektur

Endlich mal ein Architekturbüro, das sich im privatem Wohnbereich etwas traut. Die müssen einen tollen Bauherren gehabt haben. Ich habe das Haus in Berlin schon gesehen. Eine klare Konzeption, bei der jedes Detail eine durchdachte Geschichte erzählt - außen und innen. Beeindruckend ist auch die Qualität und Präzision, mit der hier gebaut wurde. Das ist ein Benchmark für Architekturentwicklung und Bauqualität! Sehr mutig und gekonnt.

8

Kaptain Kirk | 08.01.2013 14:04 Uhr

Raumkontinuum vs. abgeschlossene Ebenen

Über Geschmack kann man ja streiten. Was mich aber wirklich stört bei einer derartig lauten Architektursprache, sind konzeptionelle Wiedersprüche. Auf den Fotos sehe ich eine Spirale die in einem grossen Fernseher endet, ergo ein Raumkontinuum mit fulminamntem Endpunkt. Dann lese ich aber das alle drei Geschosse als abgeschlossene Ebenen geplant wurden??? Und auf welchen spektakulären Ausblick verweist die grosspurige Geste? Warum ist da das Schlafzimmer? Fragen über Fragen. Kann es sein das die gewählte Figur nicht zu den Nutzeranforderungen passt?

7

Mies | 08.01.2013 07:49 Uhr

Erinnerung

Weniger war schon immer Mehr ;O)

6

André F. | 05.01.2013 17:49 Uhr

Und Mensch?

Wer wohnt da? Und wie finden die Bewohner ihr Haus?, frag ich mich.

5

willy Winzig | 04.01.2013 13:13 Uhr

Aber

''vielleicht ist es ein bauherrwunsch gewesen.''
Richtig, das wird hier von den Kritikern oft vergessen.

'' ich hätte es jedenfalls meinem bauherren ausgeredet''
Na wenn das mal so einfach wäre.

4

gabor | 04.01.2013 06:32 Uhr

unklarheit durch vielfalt

hm, einerseits erfrischend zu sehen, dass man auch anders baut als boxen, aber so? die kollegen haben aber reichlich übertrieben und vor lauter detailfetisch fällt das konzept auseinander und wir auch gestalterisch nicht mehr lesbar. schade, wenn alle ideen, die im kopf rumschwimmen in einen entwurf "gepusht" werden wollen. alleine 4 fenstertypologien sind mindestens 2 zu viel. das bullauge vom pool ist wohl geschmäcklerisches follie, die für ein erstes schmunzeln bei allen sorgt, ein gag der eher ein gähnen verursacht. vielleicht ist es ein bauherrwunsch gewesen. man weiß es nicht. ich hätte es jedenfalls meinem bauherren ausgeredet. rein pragmatisch betrachtet: schade, dass die fassade, wegen der 3-d fliesen, in einigen jahren, in folge nicht verhinderter schmutzfahnen ziemlich abgewrackt aussehen wird, ebenso das glasdach in der mitte. ich finde es sehr schade, wenn all diese nebenaspekte nicht mitbedacht werden, und architektur erdacht und gebaut wird, so scheint es mir, nur für die ersten fotos nach fertigstellung. alles etwas zynisch sorry, aber ich denke unsere aufmerksamkeit als architekten, egal welchen coleurs, ist viel mehr aspekten geschuldet, als raumpoesie und modischem zeitgeist, oder?

3

piet | 03.01.2013 18:54 Uhr

außen hui, innen...

das sehe ich allerdings andersrum. Das Äußere interresant; auf der Straßenseite noch scheinbar konventionelle Erscheinung welche sich zur Rückseite sehr spannend verändert. Innen dagegen slick, klinisch, naja, wers mag. Im Inneren wird das Spaß-Versprechen m.M. leider nicht eingelößt.

2

vince | 03.01.2013 16:56 Uhr

modern

...und was wäre daran jetzt "modern"?...

1

Oli | 03.01.2013 16:39 Uhr

innen hui, außen ???

Faszinierendes Innen wird umgeben von merkwürdigem Äußeren. Wieso die Fliesen, warum Tartan? Warum Faltung auch noch am Rand?

 
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