RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Einfamilienhaus_von_Curious_About_in_der_Pfalz_9573262.html

22.08.2024

Zurück zur Meldung

Mit Satteldach und Kreis

Einfamilienhaus von Curious About in der Pfalz


Meldung einblenden

A roofed square and a circle – so betitelt das junge Architekturbüro Curious About (Karlsruhe) ein im letzten Jahr fertiggestelltes Einfamilienhaus aus Holz in der pfälzischen Gemeinde Offenbach an der Queich. Es steht auf einem am Feldrand gelegenen Grundstück mit Panoramablick. Sein Name verweist sowohl auf den quadratischen Grundriss, der von einem Satteldach überspannt wird, als auch auf eine runde, leicht vom Gebäude abgerückte Betonterrasse. Dieser liege die Idee einer „Insel im Blumenmeer“ zugrunde, erklären die Architekten.

Das Wohnhaus ist das erste gebaute Projekt des Büros, das Florian Bengert, Lukas Bessai und Marcel Schaaf 2020 gründeten und das zuvor vor allem Ausstellungsgestaltungen realisiert hat. Der Bau stellt einen Versuch dar, die mittlerweile etwas verpönte Typologie des Einfamilienhauses neu zu interpretieren. Dabei rückt eine flexible Grundrissgestaltung in den Fokus, die an sich wandelnde Bedürfnisse anpassbar ist. Für ein Ehepaar im Ruhestand im Erdgeschoss barrierefrei konzipiert, eignet sich das Haus durch zwei im Obergeschoss untergebrachte Schlafzimmer mit Bad in Zukunft auch für eine Familie.

Auf einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern, verteilt auf zwei Geschosse, wurde neben Flexibilität ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, den Raum in kommunikative Bereiche und Rückzugsorte zu unterteilen. Ein zentraler Kern dient als zonierendes Element. Er nimmt Nebenfunktionen wie Bad, WC, Garderobe und sogar eine Sauna auf. Vier Schiebetüren ermöglichen es, die verschiedenen Bereiche bei Bedarf voneinander zu trennen.

Die auf Nachhaltigkeit ausgelegte Konstruktion basiert auf einem Holzrahmenbau, bei dem insgesamt 28 vorgefertigte Wand-, Decken- und Dachelemente mittels Steckverbindungen miteinander sowie auf dem Betonsockel fixiert wurden. Das ermöglichte eine kurze Bauzeit. Für die Dämmung kam Zellulose als Einblasdämmung zum Einsatz. Die hinterlüftete Fassade besteht aus vorvergrauter Fichte, im Inneren prägen helle Wände und Einbauten sowie eine sichtbare Holzdecke das Raumbild.

Als KfW-Effizienzhaus 40 EE nutzt das Gebäude die Umweltwärme durch eine Kombination von Geothermie und Wärmepumpentechnologie. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ergänzen das Haustechnikkonzept. (iok)

Fotos: Kim Fohmann


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

11

arcseyler | 26.08.2024 16:44 Uhr

@ 10 peter

Gute Idee. Bei diesem minimalistischen less is more, wäre sogar eine das Dach überkragende PVAnlage denkbar. Reduktion ist eben anschlussfähig für Weiteres, bleibt selbst Hintergrund.

Das Problem PV Anlage nicht als zusätzliches Attribut, sondern als Teil des Ganzen. Was, wie hier, eine Reduktion der übrigen Gestaltungselemente erfordert. Eigentlich müsste man mit der vorkonfektionierten PVSchräge entwurflich beginnen, damit ein Teil daraus wird.

10

peter | 25.08.2024 00:28 Uhr

klasse!

gratulation zum erstlingswerk, es ist sehr gut geworden. man kann wohl davon ausgehen und den inhabern wünschen, von diesem büro nicht zum letzten mal gehört zu haben.

was die pv-anlage angeht, so wirkt diese noch etwas ausbaufähig. wenn man bei den heutigen solarmodulpreisen ein efh mit wärmepumpe und einem solchen dach errichtet, könnte man mit mehr pv auf dem dach (bzw. pv als dachdeckung) plus speicher vermutlich eine nahezu komplette energieautarkie erreichen - und im sommer noch energie für die allgemeinheit mit erzeugen.

9

Arcseyler | 23.08.2024 14:15 Uhr

....

Wie wenn man nur große Layouts gewöhnt ist und gar nicht mehr anders kann, als etwa ein Hausmeisterhaus einer Schule, also groß - artig.Think big

8

Noch ein | 23.08.2024 12:43 Uhr

Architekt

@KuMiKö

"When too perfect, lieber Gott böse"

(Nam June Paik)

Wirklich ein gelungenes Häuschen, wenngleich die Kinder mir etwas leid tun; die Fenster sind dort oben doch arg klein geraten, und lassen den Raum von innen doch recht trist wirken.

Da hätte vielleicht auch ein Kreis gut getan, wer weiß?

7

KuMiKö | 23.08.2024 10:52 Uhr

weniger ist mehr

... wie wenig man tun muss, um ein schönes Haus zu bauen. Das einzige was mich zucken lässt, ist die ausklinkung der Fassadenverkleidung im Bild 13. ABer das kann auch den besten passieren. Schönes Haus!

6

AntiAndo | 23.08.2024 09:47 Uhr

Tolle Grundrisse

Tolle Grundrisse und Schnitte. Wirklich sehr ansehnlich und interessant, wieviel dieser Kern für den Raum bringt.

Finde es toll, kann die Kritik nicht so ganz nachvollziehen, das Haus lebt von seiner Einfachheit und den ablesbaren Funktionen der Bauteile auch im Außenraum. Ich weiß nicht ob hier etwas neu interpretiert wurde aber das Ergebnis ist extrem ansehnlich für ein Erstlingswerk.

Ich würde mir sowas als Erstlingswerk aus eigener Feder durchaus in meinem Portfolio wünschen. Kann glaube ich nicht jeder für sich behaupten so ein klares Gebäude als erstes gebautes Beispiel generieren konnte.

5

ulknudel | 23.08.2024 09:06 Uhr

liebe baunetz-kommentator*innen

wie findet ihr die teppiche? schreibts in die kommentare!

4

... | 22.08.2024 19:51 Uhr

@auch ein architekt

dann ist es ja gut, dass Sie NIEMALS dort auf der couch sitzen werden. sondern nur diejenigen, die das angeordnet haben oder gutgeheißen haben. oder deren gäste. die sich aber nix zu sagen trauen, selbst wenn sie das runde doof finden und das eckige mehrschätzen. weil sie angst haben, man könnte sie mit 'auch ein architekt' verwechseln...

3

Architekt 3000 | 22.08.2024 17:42 Uhr

Schlicht Gut

Ein einfaches, angemessenes und gut strukturiertes Haus mit einem funktionalen und top organisierten Grundriss. Tolle Raumhöhen. Unfaufgeregte Fassade. Schöne Treppe. Schöner Boden. Schöne Decke. Schlicht Gut.

2

stauBmeier | 22.08.2024 15:43 Uhr

Welpenschutz, aber

warum muss man
die Typologie
des Einfamilienhauses
neu interpretieren?

Baut doch einfach ein schönes Haus.
Ohne Fallrohr im Hintern.
Auch wenn´s noch schwerfällt .
Nur dann lernt man es.


1

auch ein | 22.08.2024 15:42 Uhr

architekt

ein schönes kleines häusle.

JEDESMAL wenn ich auf der couch sitzen würde dächte ich: hätten wir bloss das runde ding weggelassen und stattdessen einfach rechteckig die bodenfläche optisch rausgezogen....

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

22.08.2024

Geometrie im Garten

Veranstaltungspavillon von Spaceworkers bei Porto

22.08.2024

Dependance für die Luisenburg-Festspiele

rethmeierschlaich architekten planen in Wunsiedel

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?