Das Erscheinungsbild dieses freistehenden, traufständigen Hauses in Stuttgart-Sillenbuch ist – jedenfalls auf der Nordseite zur Straße hin – radikal reduziert, dennoch wirkt es mit seinem Satteldach in diesem Wohnviertel nicht deplatziert. Der Entwurf stammt von dem Stuttgarter Büro (se)arch architekten.
Die ungewöhnliche, mit Holzschindeln verkleidete Schaufassade hat als einzige Öffnung lediglich ein hausbreites Oberlichtband unter der Traufe. Dahinter ist ein haushoher und hausbreiter Galerieraum untergebracht, in dem der Bauherr seine Gemäldesammlung mit Werken alter Meister ausstellt, die lediglich indirektes Licht benötigen.
Ein Funktionstrakt in der Gebäudemitte, parallel zur Firstlinie, trennt den Galeriebereich von den Wohnräumen der fünfköpfigen Familie. Dieser massive und expressive Betonkern, der über alle vier Geschosse reicht, beinhaltet dienende Elemente wie Treppen, Küche, Bäder sowie Technik.
Hinter der Eingangstür weitet sich der Windfang zum Galerieraum auf, der bis unter den voll verglasten Dachfirst ansteigt. Der Wohnraum auf der Südseite ist kommunikativer Familientreffpunkt, Kaminzimmer und Essplatz zugleich. Deckenhohe Glasfronten öffnen ihn über die gesamte Gebäudebreite auf die vorgelagerte Loggia und geben den Blick in die Landschaft frei. In gleicher Weise profitieren die privaten Rückzugsräume in den beiden oberen Etagen von der Fernsicht auf die Schwäbische Alb.
Konstruktiv wird der Betonkern, der sich aus dem massiven Gartengeschoss entwickelt, von einer Vollholzkonstruktion umhüllt, welche die äußere Hülle des Gebäudes beschreibt. Die Außenseiten sind mit Holzschindeln aus Alaskazeder verkleidet.
Fotos: Zooey Braun, Stuttgart
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VRZHN | 20.01.2014 13:04 Uhr///////
gefällt mir sehr gut!