Gestalterisch irgendwo zwischen Chipperfields Sandsteinmoderne und klassischen Würdeformeln angesiedelt, spricht dieses Haus – zumindest mit seiner demonstrativ geschlossenen Straßenfassade – eher die Sprache einer gediegenen öffentlichen Kultureinrichtung als die eines Einfamilienhauses mit Einliegerwohnung. Doch genau das ist es, was die Architekten Wannenmacher+Möller (Bielefeld) an einem Hang in bester Wohnlage in Weinheim an der Bergstraße, nördlich von Heidelberg gelegen, gebaut haben.
Der Entwurf sieht ein in einzelne Volumina gegliedertes Gebäude vor, das sich aufgrund des abschüssigen Grundstücks mit zwei Geschossen zur Weinbergstraße im Nordosten und mit drei Geschossen zum Garten im Südwesten präsentiert. Durch spielerische Vor- und Rücksprünge haben die Architekten versucht, dem immerhin 800 Quadratmeter großen Haus seine Größe zu nehmen und es in die kleinteilige Umgebung einzufügen.
Auf der Südwest-Seite springt das Untergeschoss so weit in den Garten vor, dass seine Dachfläche eine etwa vier Meter tiefe, dem Wohn- und Essbereich im Erdgeschoss vorgelagerte Terrassenfläche bildet.
Das ganz in Glas und Aluminium gehaltene Erdgeschoss steht bewusst in Kontrast zu dem mit hellem Naturstein verkleideten Obergeschoss. Dem Wunsch nach Schutz vor störenden Einblicken entsprechend, präsentiert sich die Fassade zur Straße mit ihren senkrechten Schlitzen weitgehend geschlossen, während sie sich zum Garten hin mit großen Verglasungen öffnet.
Fotos: José Campos
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Davide | 01.04.2014 20:51 Uhr... aber auch nur die Straßenseite
Irgendwie sind Straßen- und Gartenfassade zwei verschiedene Entwürfe oder?
Ausrichtung hin oder her, die etwas krampfige neoklassizistische Haltung an der Straße will für mich nicht recht zum Rest passen ...