Pro Raum ein Baum – das Einfamilienhaus von Petr Hájek (Prag) in Prag-Lipence folgt einer klaren Logik: Das Wohnzimmer blickt auf Äpfel, das Elternschlafzimmer auf Kirschen, das Badezimmer orientiert sich zu den Pfirsichen, für Gäste gibt es eine Fichte, und vor dem Kinderzimmer steht ein Walnussbaum.
Der Grundriss des Hauses mit seinen 140 Quadratmetern ist nicht kompakt gefasst, sondern fächert sich sternförmig auf. Weil jedoch nur die Stirnseiten der Räume verglast sind, entstehen trotz der zentralen Position des Hauses auf dem Grundstück uneinsehbare Ecken („blind spots“), die dem Garten trotz seiner Offenheit Komplexität verleihen sollen.
Das Haus liege mit seiner schrumpelig-reflektierenden Oberfläche aus gestrichenem PU-Schaum wie ein Chamäleon in der Sonne, so die Architekten, die sich für die diese Lösung von Ludwig Leos Berliner Umlauftank inspirieren ließen.
Doch auch auf das Innenleben aus Beton und Sperrholz passt diese Reptilien-Analogie. Dank Vorhängen und Schiebewänden kann der Raum innerhalb von Sekunden einen vollkommen anderen Charakter annehmen. (sb)
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joscic | 07.07.2014 12:20 Uhrschon wieder nur was anderes
Seltsam wie diese schoene Architektur doch isoliert, leer und kuenstlich wirkt. Vielleicht kommt der Eindruck auch von der Verfremdung der Fotos aber die sozialen Kontakte der Bewohner liegen wohl mehr ausserhalb der unmittelbaren Nachbarschaft. Einen Zugang konnte ich nicht entdecken. Der Grundriss ist zwar auf eine Standard 2-Kind Familie zugeschnitten aber das arme Kind auf Bild 10 scheint damit auch nichts anfangen zu koennen.