Australier bewohnen die größten Eigenheime weltweit. Die flache Topographie des Kontinents und eine rasch wachsende Bevölkerung begünstigen diese Entwicklung, die langfristig zu einer immer stärkeren Zersiedlung der Landschaft und damit einhergehender Ausweitung versorgungstechnischer Infrastruktur führt. Mit ihrem aktuellen Projekt trotzen Austin Maynard Architects (AMA) diesem Trend: Mit dem THAT House hat das Melbourner Büro ein Einfamilienhaus gebaut, das nur halb so groß ist wie seine Nachbarn.
„Große Häuser sind ein umwelttechnisches Desaster für unsere Städte“, so die Architekten. In der Hitze Australiens benötigten große Häuser Unmengen an Energie für ihre Klimaanlage, gleichzeitig nehme der Individualverkehr durch Zersiedlung weiter zu. THAT House sei ein bewusster Versuch, ein kleines Haus zu bauen, das trotz geringer Größe keinerlei Wohnqualitäten einbüßt. Austin Maynard Architects zeigen damit, dass gut entworfene kleine Häuser ihren klotzigen – oft wenig durchdachten – Nachbarn weit überlegen sind.
Als festungsähnlich, in sich gekehrt und nach außen hin verschlossen empfinden die Architekten viele der heute in ihrer Heimat realisierten Einfamilienhäuser. Auch hier ist das THAT House anders. Drei parallel zueinander angeordnete, leicht verschoben und gestapelte Riegel öffnen sich je mit großen Fenstern und Terrassen an ihren Enden nach außen.
Der Gemeinschaftsbereich ist offen und bietet gleichzeitig trotzdem Rückzugsnischen für die Bewohner. „Alone together“ nennen AMA dieses Konzept, dass sie fast in allen ihren Wohnhäusern wie auch der kürzlich fertiggestellten Hauserweiterung oder dem Tower House in Melbourne umsetzten. (lr)
Fotos: Tess Kelly
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stadt | 03.03.2016 15:59 Uhrhow nice
how nice !
let's do it in Germany...