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30.01.2013

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Holz im Wald

Einfamilienhaus in Madrid


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Im Englischen klingt das Motto dieses Einfamilienhauses noch knackiger: „Wood in the woods“. Am Rande Madrids gelegen, haben die Architekten FRPO Rodriguez & Oriol (Madrid) das Holzhaus im Wald von den vorhandenen Bäumen bestimmen lassen: Das Haus sieht aus wie eine künstlerische Fallstudie aus ausgekippten Kuben zwischen knorrigen Pinien.

Die Architekten sehen ihr „MO House“ als Bestandteil einer Serie von Entwürfen seit 2005, die dem Ziel dienen, architektonische Komplexität durch die Kombination möglichst einfacher Elemente zu erzeugen. „Das Ergebnis produziert eine nette Überraschung: Die Kombination einer Anzahl von extrem simplen Räumen bietet eine extrem reiche räumliche Wirkung.“

Damit war eine Entwurfssystematik umschrieben, die auch bei den Planungen für dieses Einfamilienhaus im Wald zum Einsatz kam. Obwohl die Anforderungen des Raumprogramms eher konventionell waren, erforderte das Grundstück eine komplexe Geometrie. Die mächtige Präsenz der Bäume und der Wunsch, das Haus in den Wald einzufügen, führte zu einer „dezentralen“ Lösung. Das Programm wurde ganz direkt in einfache, rechteckige Elemente übersetzt. Nach 24 Zwischenlösungen der Anordnung dieser Elemente zueinander zueinander wurde schließlich der endgültige Plan gefunden.

Diese Anordnung bringt jedoch zwei technische Probleme mit sich: zum einen die hohe Anzahl von verschiedenen Winkeln an den Nahtstellen der einzelnen Elemente und zum anderen einen energetisch ungünstigen Hüllflächenfaktor: Durch die vielen Außenflächen entsteht ein ungünstiges Verhältnis zwischen Fassade und Kubatur. Zudem wurde durch die Nähe der Bäume mit ihren Wurzeln eine wenig eingreifende Gründung erforderlich.

Gelöst wurden die Probleme durch ein spezielles Produkt: eine kreuzweise beschichtete Holzplatte mit hohen Dämmeigenschaften, die in einer österreichischen Fabrik präzise CNC-gesteuert hergestellt wurde. Das Haus ist also aus solidem Holz mit 72 mm starken Wänden gebaut. Das Gewicht der Konstruktion beträgt nicht einmal ein Drittel eines konventionellen Wandaufbaus. Daher reichten für die Gründung zwei Meter lange Mikropfähle aus verzinktem Stahl aus. Durch die digitale Fertigung konnten die Winkel genau eingehalten werden.

Somit ist die Konstruktion isolierend, homogen, leicht, präzise und extrem dünn. Die Entwurfsidee konnte wie geplant umgesetzt werden, und die technischen Erfordernisse führten die Architekten zur Entdeckung einer neuen Konstruktionsweise.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

rotho | 03.02.2013 18:04 Uhr

hüllfläche energieoptimiert?

Schade, das es bis in unsere Breiengerade noch nicht durchgedrungen ist, in Spanien sind max. 2,5 monate Winter mit relativ wenig - Graden, Hört sich so an als gehört wdvs auch nach Spanien. Wieviel Umwelt wollen wir eignetlich noch zerstören mit unserer deutschen Arroganz ? Unsere Umwelt ist doch schon visuell,-ästhetisch eine Katastrophe.

4

Interessierter Laie | 31.01.2013 13:45 Uhr

Merkwürdige Architektendenke

Immer wieder ernüchternd, die Kommentare der BauNetz-Leserschaft: Wenn ein Architekt bei so einem poetischen Projekt zu allererst die Probleme sieht ("nicht optimerte Hüllfläche", "lustiges Architektenwerk"), sagt das doch viel über sein Architekturverständnis.
Phantasie, Begeisterungsfähigkeit? Fehlanzeige!

3

c.w. | 30.01.2013 16:35 Uhr

wände

"... spezielles Produkt: eine kreuzweise beschichtete Holzplatte mit hohen Dämmeigenschaften."

- wer kann auskunft über dieses material geben?!?

Speziell die hohen Dämmeigenschaften haben mein Interesse geweckt...

2

Tilman Schäberle | 30.01.2013 15:48 Uhr

Holz im Forst

Ich hätte es "Holz im Forst" übersetzt, nicht weil es korrekter wäre, aber irgendwie kommt dabei mehr vom Wortspiel rüber, finde ich. Schöne Räume, aber von optimierter Hülllfäche scheint noch nichts bis nach Hispanien vorgedrungen zu sein - schön wer im warmen planen kann ...

1

auch ein | 30.01.2013 15:36 Uhr

architekt

lustiges konzept

energetische vollkatastrophe, denn auch in madrid kanns kalt werden.....

und im sommer ist es sicher klimatisiert

lustiges architektenwerk aber nicht grade zukunftsweisend

 
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