Man kann es sich nicht immer aussuchen. Zwar hatten die Bauherren des Einfamilienhauses Flat 40 in der südjapanischen Hafenstadt Imabari ein günstiges Grundstück. Weil es aber direkt an ein Apartment-Hochhaus grenzt, haben sie auch eine recht belebte Nachbarschaft. Und so war es die Aufgabe des Architekten Keisuke Kawaguchi vom Büro K2-Design (Fukuyama), ein Maximum an Privatsphäre zu ermöglichen, ohne dass sich das Haus komplett verschließt.
Statt mit großartigen Ausblicken glänzt Flat 40 denn auch mit einem komplexen Innenleben, das von einem umlaufenden Sichtschutz aus Beton abgeschirmt wird. Dieser schwebt eineinhalb Meter über dem Boden und lässt so für die Bewohner zumindest erahnen, was auf der Straße passiert. Das Programm entfaltet sich auf zwei ineinander verschränkten Ebenen, die durch begrünte Innenhöhe und Lichtschächte aufgelockert werden. Verstärkt wird die innere Durchlässigkeit des Hauses noch dadurch, dass die einzelnen Räume nicht deckenbündig geschlossen sind.
Die Materialität des Gebäudes wird von grobgeschalten Betonwänden bestimmt, die sich mit Decken und Böden aus dunklem Holz abwechseln. So entsteht eine eher schwere und elegante Atmosphäre, die im Kontrast zum schwebend-leichten Äußeren des Hauses steht. Gutbürgerlich auf japanisch, könnte man sagen.
Fotos: Toru Kitamura, Takahiro Shimokawa
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Annette | 11.06.2013 20:30 UhrLeben im Korridor
... Zimmer in Tatami-Größe ....