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11.06.2014

Lichttrichter zur Sonne

Einfamilienhaus im japanischen Kodaira


Die Stadt Kodaira in der Präfektur Tokio hat zwar nur 200.000 Einwohner, ist aber mehr als doppelt so dicht besiedelt wie Berlin. Mit dem kürzlich fertig gestellten GEH House liefert das Architekturbüro I.R.A. ein weiteres Beispiel für das Talent japanischer Baumeister, auf einer kleinen Fläche viel Raum zu schaffen und das Tageslicht geschickt zu nutzen.
 
Die Hauptaufgabe der Architekten war es, einen großzügigen Wohnraum einzurichten, der mit ausreichend natürlicher Belichtung versorgt wird. Die Ausrichtung nach Westen und die umliegenden, hohen Gebäude machten es den Planern dabei nicht einfacher. Um der Sonne entgegenzukommen, platzierten I.R.A. Küche und Wohnzimmer im ersten Obergeschoss. Das Schlafzimmer der Eltern sowie das Bad mussten dafür in das Erdgeschoss rücken.

Dem nach Süden ansteigenden Dach kommt im Beleuchtungskonzept eine besondere Bedeutung zu: Es funktioniert als eine Art Lichttrichter. Das Tageslicht wird an der höchsten Stelle des Gebäudes mittels eines schmalen Fensterbandes eingefangen und über eine Schrägfläche in das Innere des Hauses gelenkt. Der doppelgeschossige Raum wird so auch ohne große Fensteröffnungen zum kleinen Lichtwunder.
 
Das zweite Obergeschoss besteht aus einer nach oben angeschrägten Holzkiste, die über dem Wohnraum zu schweben scheint. Das Volumen bildet den unteren Teil des Lichttrichters und beinhaltet neben dem Kinderzimmer auch einen Arbeitsraum. Der „Box Beam“, wie I.R.A. die fliegende Etage getauft haben, ist zwischen zwei Gebäudeseiten eingespannt und kommt, auch dank seines leichten Baumaterials, ohne Stützen aus.

Fotos: Nobuaki Nakagawa



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