Es herrscht Wohnungsnot – und das nicht erst seit gestern. Schon in den 1960er-Jahren wurden neue Bautypologien getestet, die schnell und günstig lebenswerte Wohnräume für die wachsende Bevölkerung bieten sollten. Die Neue Stadt Wulfen im nördlichen Ruhrgebiet ist heute ein Stadtteil von Dorsten und heißt Wulfen-Barkenberg – und gilt immer noch als exemplarisches und kontrovers diskutiertes Paradebeispiel einer Planstadt aus dieser Zeit.
Masterstudierende der TU Berlin unter Leitung von Jan Kampshoff haben nun vor Ort einen Vermittlungspavillon gebaut. Ab morgen, Samstag, 25. August 2018 wird es hier ein einwöchiges Programm über die Entstehungsgeschichte der mal mehr, mal weniger erfolgreichen Stadtplanung geben: „Auf Wiedersehen Utopia – Zurück in die Stadt der Zukunft“. Gebaut wurde damals beispielsweise die Finnstadt, die heute als Erfolgsgeschichte gilt, oder die Metastadt, die allerdings bereits zwölf Jahre nach Fertigstellung wegen konstruktiver Mängel abgerissen wurde.
In Formaten wie Workshops, Klanginstallationen oder Diskussionen laden die Organisatoren alle Interessierten ein, sowohl das gebaute als auch das immaterielle Erbe dieser historischen Experimente in den heutigen Diskurs um Architektur, Wohnungsfrage und soziale Realität mit einfließen zu lassen und einen angemessenen Umgang damit zu finden.
Die Eröffnung sollte man nicht verpassen, denn es gibt nicht nur – wie allgemein üblich – Bier, sondern auch Blasmusik und Erbsensuppe! Eine Liebeserklärung der Architektin Maren Harnack an die „Baumonster“ der 1960er-Jahre und ein Beitrag von Felix Torkar vom Projektteam SOS Brutalismus sorgen für den notwendigen intellektuellen Input.
Eröffnung: Samstag, 25. August 2018, 16 Uhr
Termin: Samstag, 25. August 2018 bis Sonntag, 2. September 2018
Ort: Wiese neben der Finnstadt, Dimker Allee 113, 46286 Dorsten/Wulfen-Barkenberg
Zum Thema:
Das einwöchige Programm im Detail unter: www.fgdeco.de
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