Die kleine Stadt Dilbeek bei Brüssel entwickelt sich immer mehr zum heimlichen Kulturzentrum der Region Flandern: Neben diversen Einrichtungen des Westrand Kulturzentrums gibt es seit kurzem auch die neue MWD-Musikschule, die nach Entwürfen des spanischen Architekten Carlos Arroyo errichtet wurde. Die Akademie bietet neben Musikunterricht auch Theater- und Tanzklassen an, dazu kommt ein großer Theatersaal für freie Produktionen.
Der Kontext des Baus könnte unterschiedlicher kaum sein: Südlich der Akademie befindet sich der Hauptplatz von Dilbeek mit dem Rathaus und vielen öffentlichen Einrichtungen und Restaurants; westlich liegt das Kulturzentrum, das von Alfons Hoppenbrouwers entworfen wurde und zur Blütezeit des Brutalismus entstand; nördlich liegt der Naturschutzpark Wolfsputten und östlich ein Villenviertel, dessen Gebäude-Typologie an „das Bauernhaus“ angelehnt ist.
Der Neubau von Carlos Arroyo will vermitteln: Sein Volumen und die Formensprache stellen einen Übergang zwischen Groß- und Kleinmaßstäblichkeit dar. Die Villen und Bäume des Parks werden in der teilweise verspiegelten Fassade reflektiert – zum großmaßstäblichen Westrand Kulturzentrum hin bäumt sich der Schulbau selbstbewusst in Form einer enormen Auskragung auf.
Die vertikal gefaltete Außenhülle der MWD-Musikschule, die neben Spiegel- auch aus farbig gestalteten Elementen besteht, basiert auf einer Malerei des Architekten Alfons Hoppenbrouwers, die wiederum eine Interpretationen des „Kanons für 36 Stimmen“ des flämischen Komponisten Johannes Ockegham war.
Fotos: Miguel de Guzmán
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