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19.03.2025
Buchtipp: Mäusebunker und Hygieneinstitut
Eine Berliner Versuchsanordnung
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Architektfund | 20.03.2025 13:34 UhrStagnation mit Denkmalschutz
Das Hygieneinstitut kann man noch als gefällig und wiederverwendbar bezeichnen. Wobei die Fenster mit ihren komischen Metallvorhängen qualitativ einfach nicht zum Rest des Gebäudes passen.
Der Mäusebunker dagegen ist einer der originalen West-Berliner Baukatastrophen, analog zum ICC. Vervielfachung der Baukosten, extreme Betriebskosten, dann zu teuer zum weiternutzen oder umbauen oder abreißen. Der Denkmalschutz macht die Sache auch nicht einfacher. Trotz aller "Modellverfahren" mit ihren modischen Beschwörungsformeln werden letztlich die praktischen Faktoren dazu führen, dass der Bunker für die nächsten Jahrzehnte als große Pyramide von Steglitz-Zehlendorf herumstehen wird. Niemand hat genug Zeit, Geld und Nerven, um das Ding umzubauen. Der Masterplan sieht inzwischen Neubauten auf dem Rest des Campus vor. Im Sinne der Erhaltung und Senkung der Kosten wäre es noch gut alle Fenster und Türen zuzumauern.
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Arcseyler | 20.03.2025 11:10 Uhr.www
Dieser technoide Stil des Mäusebunkers wie auch das ICC und das Centre Pompidou, hier bis zum Horror gesteigert. Gebäude als Gerät, auch eine Form follows function. Das hat auch Kraft, ist irgendwie expressiv bis postmodern. Läuft schon von Anfang an ganz neben der Architekturdebatte als Paria. Vielleicht Pop-Art. Ein Gerät ins Gigantische gezoomt. Die Menschen als Liliputaner darin. Also doch zeitgemäß modern.

Die ehemaligen Zentralen Tierlaboratorien der Freien Universität – genannt Mäusebunker – von Gerd und Magdalena Hänska (1967–81) im Jahr 2020

Das Institut für Hygiene und Mikrobiologie (heute: Institut für Hygiene und Umweltmedizin) aus den Jahren 1966–74 von Fehling+Gogel im Jahr 2020

Entwurfsmodell des Hygieneinstituts von Fehling+Gogel

Aktuelle Farbanalyse Ludwig Heimbachs von Mäusebunker und Hygieneinstitut
Bildergalerie ansehen: 13 Bilder
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Jan | 21.03.2025 13:51 UhrKraft
Die Bauten haben ihre eigene Kraft und Schönheit.
Solch außergewöhnliche Architektur sollte man nicht mit der Wirtschaftlichkeitsbrille betrachten. Es kommt ja auch niemand auf die Idee das Centre Pompidou abzureißen "weil die Betriebskosten so hoch sind".
Gutes kostet, das war schon immer so. Und wir als Gesellschaft sollten uns ab und an was Gutes gönnen.