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18.03.2016
Haus des Brotes in Asten
Ein Holz-Blob von Coop Himmelb(l)au
Natürlich springt sofort die Assoziationsmaschine an, wenn ein Bäckerei-Unternehmen eine freie Form zur Selbstdarstellung nutzt. Handelt es sich etwa um ein silbrig glänzendes Kornsilo, einen fliegenden Teigklops oder gar um ein Stückchen besonders heftig treibender Hefe? „Haus des Brotes“ nennt sich das Projekt in Asten bei Linz, das von keinem geringeren als Wolf D. Prix und seinem Büro Coop Himmelb(l)au aus Wien stammt.
Das Gebäude befindet sich bereits im Bau und wird in naher Zukunft der Firma Backaldrin als Kundeninformationszentrum und Veranstaltungsforum dienen. Zwei höchst gegensätzliche Baukörper bilden dabei das Grundgerüst der Gestaltung: Ein kantiger Sockel aus Beton bietet Platz für Präsentationen, Empfänge oder Seminare und der darauf aufgesetzte Blob beherbergt ein kleines Museum, das die Macher als Wunderkammer beschreiben.
Dieser Ausstellungsraum komprimiert das Prinzip des New Yorker Guggenheim-Museums auf zwei Geschossen: Eine flache Treppe führt um ein offene Mitte herum, in der Gegenstände rund um das Thema Brot zu schweben scheinen, während auf seitlich angelagerten Ebenen weitere Objekte präsentiert werden. Über das Dach erhält das Atrium natürliches Oberlicht, was den ansonsten eher sparsam illuminierten Räumen eine mysteriöse Atmosphäre verleiht.
Wofür genau die amorphe Form steht, bleibt dabei unbestimmt – zumindest die Konstruktionsmethode ist aber bekannt: Der Hohlkörper mit seiner Verkleidung aus Edelstahlschindeln wird aus einer selbsttragenden Schalenkonstruktion aus CNC-gefrästem Brettschichtholz bestehen. Bodenständige High-Tech also, was wiederum nicht schlecht zu einem Unternehmen passt, das sich mit der industriellen Produktion eines jahrtausendealten Nahrungsmittel beschäftigt. (sb)
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