Wer in diesem Jahr dabei war, hat ihn gesehen: den temporären Pavillon vom Roskilde-Musikfestival, der jedes Jahr für nur wenige Tage entsteht. Den Wettbewerb unter Nachwuchsarchitekten hatte Simon Hjermind Jensen (SHJWORKS, Kopenhagen) mit seinem Projekt „The Velvet State“ gewonnen.
Das Konzept sieht eine Interaktion von Architektur und Performance-Kunst vor, die beide Disziplinen „in einem Universum zusammenführen sollte“. Die gebaute Struktur deckt eine Fläche von insgesamt 794 Quadratmetern ab und teilt sich in sieben Segmente auf: „The Ring“, „The Stage“, „The Ridge“, „The Reactor“, „The Barn“, „The Dressing Room“ und „The Courtyard“. Alle sieben Abschnitte hängen über Verbindungen und eine gemeinsame Bodenplatte zusammen und formen so eine dorfartige Anlage auf dem Festivalgelände.
Alle Segmente folgen in ihrer Gestaltung dem mathematischen Variationsprinzip der „Kettenlinie“: Durch verschiedene Durchmesser der Objekte ergeben sich automatisch abweichende Außenkurven. Die einzelnen Teilstücke der Objekte sind aus unterschiedlich dicken Schichtholzplatten gebaut: Die Dicke des Materials nimmt nach oben hin ab, um eine stärkere Durchbiegung zu ermöglichen. Verbunden wurden die Flächen mit einer gebolzten Polycarbonat-Verbindung. Simon Hjermind Jensen beschreibt das Ergebnis als „eine Ansammlung von Individuen, die zusammen ein großes Ganzes bilden“.
Die Bühnen des Pavillons öffnen sich zu zwei Seiten, ins Innere und nach außen zum offenen Gelände: Während des Festivals hatten die auftretenden Künstler deshalb stets die Wahl, die Ausrichtung ihrer Darbietung zu variieren.
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