Ende 2022 veröffentlichte zum ersten Mal König Charles III. die sogenannte Neujahrs-Ehrenliste für die Aufnahme in den Ritterorden Order of the British Empire. Damit honoriert die britische Regierung herausragende Leistungen in den Bereichen Kunst, Wissenschaft, gemeinnützige Arbeit und öffentlicher Dienst. In der diesjährigen Liste findet sich auch der Name der schottisch-ghanaischen Architektin Lesley Lokko. Sie wird 2023 im Rang eines Officers (OBE) in den Orden aufgenommen und so für ihre Verdienste in den Bereichen Architektur und Bildung gewürdigt.
Lokko, die in diesem Jahr auch die Architekturbiennale in Venedig unter dem Titel „The Laboratory of the Future“ kuratieren wird, ist Gründerin und Direktorin des Africa Futures Institute (AFI) in Accra (Ghana) und engagiert sich darüber hinaus seit Jahren im Bereich der Architekturlehre. Neben dem AFI gründete sie eine weitere Architekturfakultät, die Graduate School of Architecture an der Universität Johannesburg und lehrt an verschiedenen Universitäten weltweit. Sie beschäftigt sich in ihrer Forschung insbesondere mit Fragen zu kultureller und ethnischer Identität, Spatial Justice und der Resonanz dieser Themen in der Architektur.
Die Aufnahme in den Ritterorden Order of the British Empire „for services to architecture“ hat bereits Tradition und so folgt Lesley Lokko neben einer Reihe männlicher Kollegen wie David Adjaye und Peter Cook unter anderen den Architektinnen Zaha Hadid, Louisa Winn Hutton und Sumita Singha nach, die 2012, 2014, und 2021 jeweils als Dame Commander oder Officer aufgenommen wurden. (sbm)
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Paul | 09.01.2023 07:42 UhrArchitekten - Freigeister oder Hofnarren?
Ritterorden - echt jetzt?
Einem aufgeklärten Demokraten muss es lächerlich vorkommen, dass solche Meldungen verbreitet und auch noch gewürdigt werden. Aber offenbar gibt es keine Haltelinien, wenn es um die Eitelkeit der Architekten geht.