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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Effekt_bauen_Besucherzentrum_in_Kopenhagen_1299209.html

06.09.2010

Stern im Wald

Effekt bauen Besucherzentrum in Kopenhagen


Nördlich von Kopenhagen, aber mit der S-Bahn noch bequem zu erreichen, liegen die „Hareskov-Wälder“. Früher jagten hier die dänischen Könige wilde Tiere von Baum zu Baum, heute kommen etwa eine Million Dänen jedes Jahr zur Naherholung: Routen für Spaziergänger, Radfahrer und Reiter locken ebenso, sagt man, wie die Möglichkeit für Live-Rollenspiele in diesen ursprünglichen Wäldern.

Aber eine Million Besucher sind auch eine schwere Last. Die dänische Regierung hat daher beschlossen, ein Naturzentrum als Anlaufstelle zu bauen, in dem über die Geschichte, die Bedeutung und den Schutz der Wälder informiert werden soll. Auf etwa 1.000 Quadratmetern sollen auch Räume für die Förster und Wächter sowie eine Cafeteria untergebracht werden. Mit dem Bau wurde 2009 das junge dänische Büro Effekt beauftragt, nun wurde der Baubeginn vermeldet, 2011 soll bereits alles fertig sein.

„Das Gebäude ist als einfache Geste gestaltet“, so die Architekten. „Die Sternform leitet sich aus den alten Jagdwegen ab, die sich an dieser Stelle kreuzen.“ Das Dach wird dabei schräg ausgeführt und begrünt, bei zweien der fünf Gebäudeflügel wird das Dach bis zur Höhe des Erdbodens abgesenkt. Einerseits soll das Gebäude so stärker mit der Landschaft verschmelzen, andererseits kann der Besucher hier wählen, ob er „in das Gebäude hinein oder auf das Gebäude hinauf geht.“ Im Zentrum liegt das große Foyer, in dem auch die Ausstellungen über die Wälder aufgebaut werden. In jedem der fünf Flügel ist dann ein separates Raumprogramm untergebracht, diese Räume funktionieren jeweils gänzlich unabhängig vom Rest des Gebäudes. So können sie bei Bedarf geöffnet werden bzw. geschlossen bleiben. Die Gebäudeform und die raumhohe Glasfassade sorgen gleichzeitig für eine sehr direkte Verbindung zwischen außen und innen.

Trotz der großzügigen Glasfassaden und des großen Anteils an Außenflächen wird das Haus von den Architekten als Nullenergiehaus beschrieben, weil es über ein Solarpaneelfeld versorgt wird, das in einiger Entfernung „am Waldrand“ gebaut wird. Im Haus wird ein „Energiebarometer“ angebracht, das die Besucher jederzeit über den aktuellen Energieverbrauch informieren wird. Das Solarfeld jedenfalls, so hoffen die Architekten, wird mehr Energie produzieren, als vom Haus „selbst in der Rush Hour“ verbraucht wird.


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