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15.07.2014

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Genossen-Konstruktivismus

E2A gewinnen Wettbewerb für taz-Neubau in Berlin


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Dass sich die taz 2017 aus der Rudi-Dutschke-Straße verabschieden wird, steht seit Mitte April fest. Wer den Neubau für das Verlagshaus gleich um die Ecke des jetzigen Standorts, im neuen Kreativquartier am Blumengroßmarkt, baut wurde gerade entschieden: Das Schweizer Büro E2A hat den geladenen Wettbewerb gewonnen.

Die Jury, der neben taz-Vertretern Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, Matthias Sauerbruch sowie der Architekt des alten taz-Erweiterungsbaus Gerhard Spangenberg beiwohnten, entschied wie folgt:

Bereits 2008 konnten E2A, die ihren architektonischen Ansatz als „ökologische Avantgarde“ beschreiben, das Haus der Heinrich-Böll-Stiftung in der Albrechtstraße fertigstellen. Im Gegensatz zu diesem Berlin-typisch streng gerasterten Bau wirkt ihr Entwurf für die taz aus Glas und leichten Stahlelementen offen und transparent. Ein Rautennetz aus Druck- und Zugstäben stützt die dahinterliegende Glashaut des Gebäudes, hinter der sich flexible Großraumbüros öffnen.

Die taz will mit ihrem Verlagshaus, das neben Redaktionsräumen auch Café, Shop und Veranstaltungsräume beherbergt, eine „Kultur des Miteinanders“ direkt neben dem jüdischen Museum entstehen lassen. Der Entwurf zeichne sich durch „ein System ohne Hierarchien“ aus. Von Funktion und Ästhetik des Tragwerks zeigte sich die Jury gleichermaßen beeindruckt, das Preisgericht lobte die „Fachwerkstruktur“, die das Image der taz als „Werkstatt und Produktionsstätte“ wiederspiegle. „Ablesbar durch Bezüge vom Konstruktivismus über sowjetischen Radioturm bis zum spacigen Club Berghain“ kommentiert die Jury weiter.

Unter den 25 teilnehmenden Büros waren neben 18 erfahrenen sieben junge Büros (Architekten, die das 40. Lebensjahr noch nicht überschritten haben oder ihr Büro nach 2007 gründeten). Der einzig internationale Star Bjarke Ingels – der in diesem Jahr 40 Jahre alt wird – blieb unplatziert. Im Wettbewerb um den Neubau des Springer-Campus hatte er es noch unter die drei Favoriten geschafft. 

Insgesamt reicht die Entwurfspalette von streng monoton (Max Dudler) über japanisch-leicht (augustin und frank architekten) bis zu Treppen- und Arbeitslandschaften, die an Koolhaas’ Springer-Campus-Entwurf erinnern. Rund 20 Millionen Euro soll das neue Verlagsgebäude kosten, das auf einer geplanten Nutzfläche von 5.470 Quadratmetern den 250 Mitarbeitern Arbeitsraum bietet. Ein Großteil der Summe für den E2A-Neubau soll mit Genossenschaftskapital finanziert werden.

Die Ausstellung zum Wettbewerb wird am 4. September 2014 um 19 Uhr im Forum Factory, Besselstraße 13-14, 10969 Berlin, eröffnet. Gezeigt werden alle Preise, Anerkennungen und Entwürfe der 25 Teilnehmer, gegen die sich die Schweizer Brüder Piet und Wim Eckert durchsetzen konnten. (lr)


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Kommentare
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7

d.teil | 27.10.2015 11:10 Uhr

sehr schön

....der 1. Preis überzeugt.
Irgendwie aber auch ziemlich logisch, erst einmal an ein TRANSPARENTES Gebäude für eine Zeitung zu denken. Dann ist es auch noch die TAZ. Wie man hier vom Konzept her überhaupt an eine Lochfassade denken kann, ist mir schleierhaft.
Auch die Renderings von E2A sind mit Abstand die besten.
Die Grundrisse sind ebenso famos.
Da ist es auch furchtbar egal, ob nun bei diesem Entwurf keinerlei Nottreppen existieren (eine wäre ja nun mind. noch notwendig gewesen. Im Gegenteil: Die öffentliche Treppe wird gleichzeitg zum Fluchttreppenhaus. Intelligent. Fehlt trotzdem eine und auch die der Rest der Funktionsräume wie WC's sind hier absolut spartanisch dargestellt. Ist aber auch dann nicht mehr so wichtig, wenn der Rest stimmt. Ich kann nur berichten, dass so viele Büros mit jungen Mitarbeitern immens viel Zeit damit verbringen, das alles unterzubekommen.
Ist aber nicht so wichtig, so lange das Konzept GLASKLAR (im wahrsten Sinne des Wortes) formuliert ist. Hut ab für E2A.

6

martin | 22.07.2014 16:24 Uhr

Ärgernis

Es ist mir wie so oft ein Ärgernis, mit welcher selbstgefälligen Oberflächlichkeit die gezeigten Beiträge kommentiert werden. Wer sich etwas Zeit nimmt und sich nicht mit der Staffage sondern mit dem Inhalt beschäftigt, findet in diesem Wettbewerb durch das gesamte Teilnehmerfeld bis in den ersten Rundgang interessante Ansätze zum Thema moderne Arbeitswelt.

5

nano | 20.07.2014 14:30 Uhr

brandlhuber!

finde den siegerentwurf eigentlich ganz gelungen! passt gut zur taz, passt gut an den platz, nicht zu außergewöhnlich oder fremd, nicht zu gewöhnlich oder konservativ... schulz +schulz haben meines erachtens auch eine gute arbeit abgeliefert, wunderschöne räume und materialen - allerdings für mich zu solide konservativ, auch für die taz. und dann brandlhuber! sehr sehr schöne räume, schlicht und wirklich schön! aber natürlich aussichtslos.... leider!

4

auch ein | 17.07.2014 12:23 Uhr

architekt

aua, das tut weh!

der "grosse bruder" springer hats auch nicht besser hinbekommen,
aber diese wohlfühloasen für journalisten sind schon bissle peinlich....

3

peter L. | 16.07.2014 15:09 Uhr

Dabei sein ist Alles

ja, der Beitrag von Brandlhuber ist schon lustig, in einem Bild versteckt sich das Gebäude hinter grün als wollte man gar nicht in die Öffentlichkeit, im anderen gibts 80% Sichtbeton. Eine Wohlfühloase wäre das sicher nicht.

Das passiert wenn man sich zwischen Kunst und Architektur nicht entscheiden mag. Kurzer Tipp, in Architektur leben MENSCHEN.

Wir haben mitgezählt wann die ersten Vitra-Eierbecher-Sessel kommen und sind ebenfalls bei BIG fündig geworden.

Zumindest diesmal keine Luftballons oder Feuerwerke, immerhin, oder haben wir was übersehen?

2

mehmet | 16.07.2014 12:47 Uhr

....weiter geschaut

brandlhuber, ist schon komisch. der identische entwurf der mal in der FAZ als wohnhaus veröffentlicht war, nun als TAZ.

aus dem F ein T und schon fertig, ich finde das klasse, life-cycle-re-building, einfach nochmal in den cycle schicken und schauen was rauskommt. kann man ja auch mal probieren.

1

mehmet | 16.07.2014 11:43 Uhr

treppe

ich dachte, wow!, mal ein aktueller wettbewerb ohne die immergleiche grosse verweil-treppe mit grundlos optmistischen jugendlichen.... und dann hats irgendwo bei bild 25 doch noch zugeschlagen.

ach, das kann einem den ganzen tag verderben, wenns so schon losgeht.

 
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