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04.04.2000
Private Stadtaufwertung
Duisburger Innenstadt soll einkaufsfähig gemacht werden
Als Reaktion auf das von BRT Architekten (Bothe, Richter, Teherani, Hamburg) geplante Einkaufszentrum „MultiCasa" am Duisburger Hauptbahnhof wurde am 30. März 2000 das Konzept „DIA - Duisburger Innenstadt Aufwertung" präsentiert. Das „MultiCasa" soll eines der größten Shopping-Center Europas werden - weit größer als das CentrO in Oberhausen. Um wirtschaftlich dagegen bestehen zu können, soll nun das Stadtzentrum belebt werden. Verantwortlich für diese Initiative ist eine Planungsgemeinschaft, bestehend aus der Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V., Berlin/Brüssel (BAG), und der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer, Duisburg.
Mit der Ausarbeitung eines Konzepts wurde das Düsseldorfer Büro von RKW Rhode Kellermann Wawrowsky beauftragt. Der Entwurf sieht vor, den attraktiven Duisburger Innenhafen mit der bestehenden Einkaufsmeile zu verbinden. Teil des Erneuerungsprojektes ist das durch die Überdeckelung der Autobahn entstehende Stadtentrée am Bahnhof. Von dort aus soll ein Netz zu attraktiven Standorten wie dem Zentrum der Nationen, der Königsstraße und dem Shopping Center Münzstraße aufgebaut werden. Die bestehende Mercator-Halle hält das Büro für nicht mehr zeitgemäß; sie soll durch ein modernes Veranstaltungs- und Kongresszentrum ersetzt werden. Den Abschluss bildet dann am Binnenhafen ein zum Wasser hin orientierter Indoor-Themenpark mit Ausstellungen, Hotel und Gastronomie sowie einem Spielcasino.
Mit dem ungewöhnlichen stadtplanerischen Vorstoß will die Gemeinschaft die Initiative für eine mögliche Public-Private-Partnership übernehmen. Duisburgs Technischer Beigeordneter Jürgen Dressler reagierte jedoch empört auf den Alleingang der Gemeinschaft und griff Herrn Reitzig, Geschäftsführer der IHK, heftig an. Schon 1999 hätte der Rat beschlossen, den Flächennutzungsplan am Güterbahnhof zu ändern. Die Forderung nach Unterstützung durch das Land sei „besonders pikant", da erhebliche Gelder in die Aufwertung der Stadt geflossen seien, die Antwort der Privatwirtschaft stehe aber bisher aus. Wenn die Privatwirtschaft nicht jegliches verantwortliches Bekenntnis zur Aufwertung des öffentlichen Raumes hätte vermissen lassen, wäre eine Kooperation viel früher zustande gekommen. Die Stadt werde trotzdem versuchen, eine Zusammenarbeit aufzubauen. „Nur in Gemeinsamkeit", so Dressler, könne „die Entwicklung der Stadt gelingen".
Eine weitere Ansicht des Gesamtmodells, eine Detailaufnahme des geplanten Hallenneubaus sowie des Themenparks am Innenhafen sind als Zoom-Bilder hinterlegt (Quelle: RKW).
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