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28.08.2023
Kanthölzer im Rhythmus
Dreifachhalle in Biberach von D’Inka Scheible Hoffmann Lewald Architekten
Durch klare räumliche Vorgaben, in der Flächengröße und Höhe genormte Spielfelder sowie angeschlossener Funktionsräume sind Sporthallen meist als große, kompakte und flächige Baukörper determiniert. Eine solche, markante und mit Holzlamellen bekleidete Variante entstand 2020 bis 2022 in Biberach an der Riß im nördlichen Oberschwaben. Die Mali-Sporthalle – benannt nach der zugehörigen und gleichnamigen Schule – entstammt dem Entwurf von D’Inka Scheible Hoffmann Lewald Architekten (Stuttgart). Die der Gemeinschaftsschule angegliederte Dreifach-Sporthalle wird aber auch von anderen Biberacher Schulen und von Sportvereinen genutzt.
Um einen in die Jahre gekommenen Vorgängerbau zu ersetzen, führte die Stadt Biberach im Vorfeld eine Mehrfachbeauftragung von fünf Architekturbüros als kooperatives Verfahren mit Zwischenpräsentation durch. Der 2018 von der Jury mit dem 1. Preis ausgezeichnete Entwurf betont zum einen die Verbindung zum Schulhaus durch eine überdachte Holzpergola. Außerdem brechen die Erschließungsbereiche mit der strengen Kubatur durch Gebäudeeinschnitte oder durch einen Rücksprung in der Fassade, was eine Verbindung zum Freiraum und öffentlichen Raum wie dem vorgelagerten Platz schafft.
Zum Raumprogramm des rund 3.700 Quadratmeter großen Neubaus gehören neben der Drei-Felder-Sporthalle samt Geräteräumen und Umkleiden auch Zuschauertribünen mit 200 Sitz- und 100 Stehplätzen. Dazu gibt es eine Bewirtungstheke sowie eine von außen separat zugängliche Gymnastikhalle. Ebenfalls nimmt das Gebäude auch eine Erweiterung der Mali-Gemeinschaftsschule mit Werk- und Technikräumen auf sowie einen vorgelagerten und überdachten Werkhof. Die Werkräume sind als abgeschlossene Einheit der Schule zugewandt, der Werkhof erweitert den gemeinschaftlichen Schulhof.
Der Hallenraum mit seinem insgesamt 45 mal 23,5 Meter großen Sportfeld wird auf drei Seiten mit einer Galerie, einem halbgeschossig erhöhten Foyer und der Zuschauertribüne so umfangen, dass eine arenaartige Raumsituation entsteht. Auf dem Betonsockel der Halle sitzt das Haupttragwerk aus Holz. Fünf breite Oberlicht-Laternen mit jeweils einem Zwillingsträgerpaar zur Überspannung des Hallenraums sorgen für viel Tageslicht innen. Nach außen erscheinen sie als Rhythmisierung der mit vertikalen Kanthölzern bekleideten Fassaden. Die Baukosten in den Kostengruppen 300 und 400 beliefen sich nach Angaben der Architekt*innen auf 8,4 Millionen Euro. (uav)
Fotos: Roland Halbe
Zum Thema:
Eine Reihe weiterer interessanter Sporthallen aus ganz Europa haben wir vergangenes Jahr in einem Themenpaket zusammengestellt.
Mehr zu den Eigenschaftenund Merkmalen von Holz und Holzwerkstoffen gibt es bei Baunetz Wissen zu lesen.
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