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09.09.2013

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Fujimoto neben Johnson

Drei Vorschläge für Kunsthallen-Anbau in Bielefeld


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Normalerweise wird für die Gestaltung eines Neubaus aus verschiedenen Entwürfen von verschiedenen Büros per Wettbewerb ein Vorschlag ausgewählt, der gebaut werden soll. Bei der Kunsthalle Bielefeld ist es anders. Hier ist man sich bereits einig, dass der japanische Architekt Sou Fujimoto die Erweiterung neben dem denkmalgeschützten Philip-Johnson-Bau realisieren soll. Letzte Woche hat Fujimoto nun drei alternative Konzepte vorgestellt.

Der erste Entwurf „Stacked Landscape“ geht von der gedanklichen Fortsetzung des Skulpturenparks als gestaltete wie auch gestapelte Landschaft aus. Die zweite Variante nennt Sou Fujimoto „Porous Park“: Diese sieht die Erweiterung als signifikante wie autonome Einheit eines geschlossenen Baukörpers vor, in dem Landschaftselemente in der für ihn typischen Art integriert sind. Und der dritte Entwurf „Fortress“ soll das städtebauliche Umfeld des Adenauerplatzes mit motivischem Bezug zur Sparrenburg erschließen.

Die Entwürfe von Sou Fujimoto stellen zunächst eine Ideengrundlage dar, einen möglichen Erweiterungsbau für die Kunsthalle Bielefeld konkreter anzustreben.  Fujimoto, dem die Kunsthalle im Sommer 2012 seine erste Einzelausstellung „Futurospektive Architektur“ außerhalb Japans ausrichtete und dessen „Holzhaus" im Skulpturenpark der Kunsthalle steht, schafft mit seinen Entwürfen für eine Erweiterung des Philip-Johnson-Baus eine Art Stadttor-Situation im Bereich des Adenauerplatzes.

Allen drei Vorschlägen ist die Einbeziehung der Stadt, ihrer Natur und Landschaft gemeinsam. Beeindruckt von der Lage der Kunsthalle, hatte Sou Fujimoto seinen Schlüsseltext zur Ausstellung  „Architektur als Wald“ auf der Basis seiner Eindrücke vor Ort verfasst, und dies zum Leitmotiv seiner Konzeption für den diesjährigen Serpentine-Pavillon in London werden lassen.

Günter Küppers, Vorsitzender des Förderkreises Kunsthalle e. V., geht es bei dem Anbau-Projekt darum, „eine Vision sichtbar zu machen“. Er war es, der den Architekten um die Entwürfe bat, die dieser übrigens kostenlos anfertigte. Auch Kunsthallen-Leiter Friedrich Meschede hält den Erweiterungsbau für dringend notwendig. „Die jetzige Kunsthalle ist im Vergleich zu den Museen etwa in Münster, Hannover, Dortmund oder Bremen nicht mehr wettbewerbsfähig.“ Der Philip-Johnson-Bau sei für die klassischen Kunstgattungen konzipiert worden. „Junge Kunst wie Installationen, Videokunst oder Performances zu zeigen, erfordert jedes Mal enorme Eingriffe in die Architektur.“

Seit nahezu 20 Jahren wird in Bielefeld im Hinblick auf die Kunsthalle von Philip Johnson aus dem Jahre 1968 ein Erweiterungsbau gefordert, der „in allen funktionalen und architekturästhetischen Belangen dem renommierten Stammhaus ebenbürtig ist“. Sollte einer der Entwürfe gebaut werden, wäre es das erste permanente Gebäude von Sou Fujimoto in Deutschland.


Zum Thema:

www.kunsthalle-bielefeld.de


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

solong | 11.09.2013 08:04 Uhr

...provinzstädtchen...

... hier spricht mal wieder die unkenntnis und ignoranz der "renderkidsgeneration" ... bloß nicht mit fakten belasten ... bielefeld ist mit rd. 330000 einwohnern ...von der größe auf platz 18 von 2065 deutschen städten ... ist wirtschaftliche wachstumsregion ... hat u.a. eine uni (platz 169 im weltweiten uniranking) mit rd. 20.000 studenten ... also erstmal aus der "eigenen provinz" rausschauen ... bevor man solch unsinnige beurteilungen abgibt ...

6

serdika.. | 10.09.2013 16:08 Uhr

...auf Trag

Herr Fujimoto hatte vor geraumer Zeit eine Werkausstellung seiner Arbeiten in der Kunsthalle…und hatte sicherlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen…
Und sie wollten ihn unbedingt haben!
Überzeugend sind die Entwürfe auf den ersten Blick alle nicht…> hier wäre sicherlich ein Wettbewerb der richtige Weg gewesen..um in prominenter Gesellschaft eine Architektur zu schaffen..

5

Mario Mertens | 10.09.2013 13:56 Uhr

Also

Also geehrte Kollegen,
das eine Dirketvergabe Neid hervorruft ist klar, aber den Deutschen Wettbewerb als ''ein Verfahren mit offenem Ausgang'' zu bezeichnen geht ja wohl auch an der Realität vorbei. Zum einen würden dann entwerder nur die Top10 Büros zum zuge kommen oder 5 kleine lokale Büros, den Deutschen Architektenberuf mit seinen vielen kleinen Büros wird dieses Projekt nicht retten. Den grossen Brüos wirft auch niemand vor das sie Renderings benutzen, in diesem Fall ist die Arbeit ja auch kein strotzendes Rendering sondern eher eine einfache realistische Grafik!

4

Frank | 10.09.2013 11:08 Uhr

Wettbewerb?

Hier geht es doch wieder nur um Selbstdarstellung eines Provinzstädtchens, das zuerst den großen Namen beauftragt und sich dann für den Entwurf "interessiert".
Eigentlich gehört es genau umgekehrt, daher sind die Wettbewerbe auch in der Regel anonym.
Solch ein Verfahren mit offenem Ausgang würde von einer gewissen Souveränität zeugen.
Ich möchte nicht wissen, nach welchen Kriterien dort Kunst gesammelt wird.

3

augen zu | 10.09.2013 10:18 Uhr

und durch??

...auch wenn die qualität der wettbewerbsbeiträge in den kommentaren in aller regelmäßigkeit bemängelt wird, an dieser stelle hätte sich ein solcher wohl gelohnt und ich behaupte keines von sous rendering-versuchen hätte es im baunetz in die preisträger-galerie geschafft.

2

Jenatsch | 10.09.2013 10:06 Uhr

Auftragsvergabe

Die Kunsthalle ist ein genuin öffentliches Gebäude. Umso verwunderlicher, dass der Vorsitzende eines Fördervereins im Stile eines absolutistischen Landgrafen nach eigenem Gusto über die Architektur oder mindestens den Architekten entscheidet.
Was bedeutet das für den Zustand des demokratischen Gemeinwesens, für Bielefeld?
Was bedeutet es für die Qualität der so entstehenden Architektur?
Und sind diese Vorschläge wirklich "kostenlos" oder nicht eher kostenfrei für den Auftraggeber (ab welcher Leistungsphase wird er denn honorieren?), weil un- oder schlecht bezahlte Mitarbeiter dafür aufkommen?

1

solong | 10.09.2013 08:01 Uhr

...bitte nicht...

...würde fujimoto nicht das "genre der renderkids" benutzen...und die bestehende kunsthalle im zusammenhang mit den entwürfen darstellen ...würde sich zeigen ... das fujimoto ... ja ein paar ganz nette "häuschen" und pavillions gebaut hat ... er aber hier keinesfalls neben philipp johnson bestehen kann ... marktschreierische selbstinszenierung ist halt noch lange keine architektur...sondern eher gimmick...

 
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