Zum zweiten Mal wurde der Architecture Drawing Prize entschieden, den das World Architecture Festival in Zusammenarbeit mit dem Sir John Soane's Museum und dem Londoner Büro Make Architects vergangenes Jahr ins Leben gerufen hatte. Wieder vergab die Jury Preise in den Kategorien Handzeichnung, digital angefertigte Zeichnungen und Mischtechnik. Diese hatte diesmal 17 Beiträge der Shortlist aus 10 Ländern zu beurteilen. Sie vergab drei Preise, einen Gesamtpreis und fünf Anerkennungen.
Li Han vom Drawing Architecture Studio in Peking konnte mit dem digitalen Bild „The Samsara of Building No 42 on Dirty Street“ als Gesamtsieger überzeugen. Darin visualisiert er die Transformation eines chinesischen Apartmentblocks hinzu Geschäften und Läden im ersten Stock, bis die Regierung die Gebäude abreißt und von neuem einen Apartmentblock errichtet. Li zeichne ein „modernes Archigram, aber auch einen Blick in die Zukunft“ sagte Narinder Singh Sagoo vom Büro Foster & Partners. Er war unter anderem neben Ben Langlands und Nikki Bell (Langlands & Bell), Ken Shuttleworth (Make Architects), Owen Hopkins (Sir John Soane's Museum) und Farshid Moussavi (Farshid Moussavi Architecture) Teil der Jury.
Talent ist nicht das einzige Kriterium, nach dem die Preisrichter entschieden. Originalität und konzeptuelle Qualität waren ebenso wichtig wie die Fähigkeit eines Bildes, dies zu klar zu vermitteln. Lukas Göbl von göbl architektur aus Österreich siegte in der Kategorie Handzeichnung mit dem Bild „City of Beautiful Bodies“, Carlijn Kingma aus den Niederlanden in der Kategorie Hybridzeichnung mit „The Babylonian Tower of Modernity“. „Die Art und Weise, wie das Bild durch den Raum führt, ist phänomenal. Tagelang kann man es betrachten“, urteilte die Jury. Alle Arbeiten der Shortlist werden auf dem World Architecture Festival vorgestellt, das vom 28. bis 30. November in Amsterdam stattfindet.
Text: Tom Brennecke
Fotos: Courtesy of World Architecture Festival
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