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04.05.2018
Die Kapelle im Dorf lassen
Dorfzentrum im slowenischen Skorba von ENOTA
Skorba ist ein kleiner Ort bei Ptuj, der ältesten Stadt Sloweniens. Einstmals dicht besiedelt, mutierte das Dorf über die Jahre durch die Nähe zu einer Stadt zu einem Pendlervorort. Ohne jegliche Planungsstruktur ist Skorba heute eine Anhäufung von Wohnbauten entlang der Zufahrtsstraßen. Doch die Bewohner identifizieren sich mit ihrer Ortschaft. Mit dem Einbringen eigener Ideen, Zeit und Arbeitskraft sowie einer selbstorganisierten Gelderakquise versuchten sie, dem zersiedelten Skorba das zu geben, was zu fehlen schien: Ein Zentrum.
Die Idee, hierzu einen Kirchenbau zu errichten, war schnell getroffen. Engagiert wurden ENOTA (Ljubljana), die schon im etwa eine Stunde entfernten Velenje eine Promenade als Teil eines Revitalisierungsprozesses veranworten. Doch im Prozess und Austausch mit der Gemeinde wurde aus der Planung weit mehr als eine Kapelle – ein offener Ort der Begegnung und, trotz des Verzicht auf raffinierte Details, ein Hingucker.
Die Standortwahl fiel auf die Stelle des ehemaligen Ortskerns: Wo einst die Dorfquelle entsprang und sich heute zwei rege befahrene Straßen treffen, entstand zwischen Fahrbahn und Parkplatz eine offene Betonstruktur mit dreieckigem Grundriss. Von der Straße aus führt ein schmaler Weg über die Wiese zum ebenerdigen Zentrum der Anlage. Einen der spitzen Winkel füllt eine Nische, in der Kreuz und Pilgerfigur stehen. Die anderen beiden Winkel recken sich wie Flügel in die Höhe. Hier sind tribünenartig einfache Sitzgelegenheiten aufgereiht.
Wie aus einem Stück gegossen wirkt die neue Freiluftkapelle. Ihre streng geometrische, helle Erscheinung hebt sich von der grasbedeckten Umgebung ab und bildet neben Bolzplatz und Einfamilienhäusern einen offenen Gemeinschaftsplatz und Treffpunkt. (ksc)
Fotos: Miran Kambič
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Eine Freiluftkapelle mit dreiflügliger Struktur bildet das neue Zentrum von Skorba.
Nebenan: die neue Reihenhaussiedlung.
Metallsitzgelegenheiten sind fest in der Betonstruktur verankert.
Beide Flügel der Figur sind in den Hang eingebettet, um dessen Erhebung als Unterstützung zu nutzen.
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