Dieser auffällige Neubau aus rotem Sichtbeton fügt sich dennoch gut in die kleinteilige Körnung der Altstadtsituation ein: Das sind die beiden Pole, die hinter dem Entwurf für diese Doppelturnhalle der Ursulinen-Realschule im niederbayrischen Landshut stehen. Das Münchener Büro Hirner Riehl Architekten hatte im Jahr 2008 den entsprechenden Wettbewerb gewonnen; jetzt ist die Turnhalle fertig geworden. Sie soll auch als Veranstaltungssaal für 800 Personen dienen. Die ursprünglich geplante Tiefgarage wurde nicht umgesetzt.
Die Architekten verteilen das Programm auf zwei Baukörper, die sie „maßstäbliche Stadtbausteine“ nennen und die die Baumasse gliedern sollen. Sie enthalten einerseits die Turnhalle und andererseits die Umkleidebereiche. Zwischen beiden Bausteinen vermittelt eine Fuge.
Die durch Faltungen gegliederte Dachstruktur ist bewusst als „fünfte Fassade“ gestaltet worden, weil sie von vielen Punkten der Stadt aus gut sichtbar ist. Die aufgehenden Fassaden bestehen aus rot durchgefärbten Betonfertigteilen in verschiedenen Oberflächentexturen, die in einen Dialog mit den lebhaften historischen Ziegeloberflächen der Stadtmauer und der gegenüberliegenden Kapelle treten sollen. Das ist dem ambitioniert-zeitgenössischen Bauwerk vorbildlich gelungen. (-tze)
Fotos: Julia Schambeck, München
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Designer | 06.11.2014 16:00 UhrBuilding in Red
Schön umgesetzter Kontrast.
Das kann man zwar auch anders denken, mit mehr Integration aber das wird schon zu häufig gemacht. Der rote Beton korrespondiert sehr gut mit dem rot gedeckten Dach.
Auch schön ist dass die Gebäudehöhe variiert. Dadurch löst sich das Volumen das Gebäudes ein wenig auf.