RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Doppelhaus_von_Nidus_in_Duesseldorf_9629618.html

24.10.2024

Rundbogenfenster und japanische Einflüsse

Doppelhaus von Nidus in Düsseldorf


Kaiserwerth, Düsseldorfs ältester Stadtteil, gilt mit seinen historischen Bauten — darunter die Ruinen der Kaiserpfalz Kaiser Friedrich Barbarossas — als beliebtes Ausflugsziel innerhalb der Rheinmetropole. Die Inspiration dürfte nicht von der Hand zu weisen sein: Dort realisierte nun das Düsseldorfer Büro Nidus mit dem Projekt Sankt Göres ein Doppelhaus, das sowohl den historischen Kontext als auch ausgesuchte Elemente der japanischen Wohnkultur aufgreift.

Es ist der erste Neubau des Büros, das sich bisher auf die Entwicklung und Nachnutzungen von Bestandsobjekten fokussierte. Neben der Planung übernahm Nidus auch die Bauherrschaft und stellte das Gebäude 2023 nach einer Bauzeit von drei Jahren fertig. Insgesamt entstand eine Wohnfläche von 500 Quadratmetern.

Mit einer Fassade aus Sichtmauerwerk fügen sich die Doppelhaushälften zu einer Einheit zusammen und präsentieren sich von der Straße zurückversetzt. Dach und Fensterform unterscheiden die Bauten zur Straße: Während Rundbogenfenster die eine Haushälfte prägen und auch einen Bezug zu dem nahegelegenen, denkmalgeschützten Bau der Kaiserswerther Diakonie herstellen sollen, weist die andere Hälfte rechteckige Fenster auf. Das Detail findet sich unter anderem auch in der Form der Treppen wieder.

Die Eingänge zu den Häusern sind seitlich angeordnet und werden durch schlanke Portale aus Sichtbeton markiert. Die Gestaltung des anschließenden Eingangsbereiches ist den traditionellen, japanischen Genkan nachempfunden, die leicht abgesenkt einen Übergangsraum zwischen Hauseingang und Wohnbereich bilden. Es sei vor allem die Philosophie der Zwischenräume, die die japanische Wohnkultur zu einer Inspirationsquelle machte, erklären die Architekt*innen.

Es schließen je eine Küche sowie rückseitig ein offener Wohnbereich mit Wintergarten an. Aus Eichenelementen gefertigt, ließ sich das Büro bei letzteren von sogenannten Engawa inspirieren. Diese beschreiben in der japanischen Architektur zumeist überdachte Holzbalkone als Übergangsbereiche zu den Außenflächen. Je zwei Obergeschosse nehmen große Bäder sowie die übrigen Privaträume auf. (sbm)

Fotos: Volker Conradus


Zum Thema:

Das Büro Nidus und seine Gründerinnen Ana Vollenbroich und Annelen Schmidt-Vollenbroich haben wir in unserer Baunetzwoche#589 „Shortlist 2022“ vorgestellt.


Kommentare:
Kommentare (10) lesen / Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

24.10.2024

Von Quadern, Kegel und Cluster

Grundschule in Fellbach von löhle neubauer architekten

24.10.2024

Ostseewellen und klare Kanten

Neun Projekte aus dem Baltikum

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
vgwort