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07.04.2025

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Rücken an Rücken in Schondorf

Doppelhaus von Beer Bembé Dellinger


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Bietet sich günstiger Baugrund, gilt es, zuzuschlagen – so geschehen bei Beer Bembé Dellinger. Das Büro mit Sitz in Greifenberg am Ammersee kaufte ein Restgrundstück im nahegelegenen Schondorf, das aufgrund seiner Lage für die Gegend erschwinglich geblieben war: Im Norden eine Staatsstraße, im Westen eine Bahnlinie und der südliche Teil durch ein Geh- und Fahrtrecht für die dahinter liegende Bebauung belastet. Die 400 Quadratmeter Fläche nutzten die Architekt*innen, um ein Doppelhaus zu errichten, das die von ihnen gegründete GbR derzeit an eine fünfköpfige Familie und ein Paar mit Hund vermietet. Der Eigenauftrag diente dem Büro nicht zuletzt als Fallstudie für den Werkstoff Holz.

Stahlbeton kam nur bei der temperierten Bodenplatte, den Umfassungswänden im Kellergeschoss und den massiven Trennwänden im Außenbereich zum Einsatz, alles andere wurde aus unbehandeltem Fichtenholz konstruiert: Wände, Decken, Träger, Stützen und die Außenwände samt Verkleidung und Fensterrahmen. Der breite Überstand des mit Zederschindeln gedeckten, durchlaufenden Satteldachs dient als konstruktiver Witterungsschutz. Rücken an Rücken stehen die beiden Haushälften von je acht mal acht Metern Grundfläche. Nahezu ihre gesamte innere Organisation, inklusive der Carports und Fahrradräume, verhält sich punktsymmetrisch zueinander.
 
Ein Raum mit Tageslicht im Keller, ein großer Raum im Erdgeschoss mit Öffnungen zum kleinen Garten im Süden und der großen Wiese im Norden, zwei Räume im Obergeschoss, dazwischen die Sanitäreinheiten und ein Raum im Dachgeschoss – die Grundrisse der von Fichtenholzwänden, -decken und -einbauten geprägten Wohneinheiten sollten nutzungsneutral gestaltet sein. Zudem wurde mit nur einem Fallstrang für Sanitär, analoger Elektrotechnik, Fußbodenheizung mit Wärmepumpe und einer Dusche für zwei Bäder die Haustechnik gering gehalten.
 
Der Fokus auf Holzbau zeichnet sich am Schindeldach mit der einfachen Traufausbildung vielleicht am deutlichsten ab. Zur Optimierung der Dauerhaftigkeit wurde hier auf störanfällige Einbauten wie Fenster oder eine Strangentlüftung verzichtet. Mit seinen 380 Quadratmetern bedeckt das Dach nahezu das gesamte Grundstück. Als Baukosten gibt das Büro 980.000 Euro netto für die Kostengruppen 200 bis 500 an. (kms)

Fotos: Célia Uhalde


Zum Thema:

Auch das lawinensichere Hotelspa im Allgäu realisierten Beer Bembé Dellinger in Holzbauweise.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

Max Putzke | 08.04.2025 14:17 Uhr

alles Klasse

Ein schönes Haus inklusive Regenrinnendetail und Beleuchtung. Ich schwärme für die raumhohen Türen, Grundrisse und den verdeckten Zugang zum Dachgeschoss - alles gelungen.
Ich gratuliere!

4

peter | 08.04.2025 00:46 Uhr

holzig

innenraumbilder aus dem obergeschoss wären interessant.

und das dach, mei. die versteckte dachrinne ist peinlich, die hätte das haus nicht gebraucht. die zeit des psdeudocoolen wegdetaillierens ist vorbei, es lebe die neue ehrlichkeit, der neue pragmatismus. schindeln als dachdeckung - dito. unpraktisch, ein dekadenter spaß für die urbane elite, design-schnickschnack. die vermoosen und verrotten in absehbarer zeit, dann muss man alles erneuern bzw. durch ein dauerhaftes blechdach o.ä. ersetzen. warum dann nicht gleich so?

von all den mini-einbauspots und -schränken ganz zu schweigen. die lämpchen brennen in spätestens 10 jahren durch, und danach? gibt es dann noch ersatz? architekten-starrsinn at its finest. lampen aufhängen und schränke stellen womöglich per mietvertrag verboten?

ein schönes haus zum anschauen - aber zum benutzen?

3

Gerhard | 07.04.2025 19:10 Uhr

Noble Hüttn

Die bauliche Dekadenz g'winnt.
Sorry wenn I schimpf, aber des is a Verunstaltung von Bautradition.
Wenigstens ham zwoa Familien Platz.
Des Speier-Detail warad mir sowas vo peinlich, wenn I des entworfen hätt. Man wui, ko aber ned...

2

Gorki | 07.04.2025 17:33 Uhr

Holz

Schoenes Haus. Man muss sich allerdings fragen, ob diese Holzorgie innen (die ja anscheinend neue Mode ist) in 10 Jahren noch so funktioniert? Wenn man da einen Schrank gegen die Wand stellt, hat man in 2 Jahren eine schoene Dunkelkante, wenn man die Moebel mal verrückt. Man kann es ja nicht mal nachstreichen. Eignet sich also nur fuer Eigentuemer, die da ewig wohnen wollen. Es sieht aus wie ein Haus-gewordenes Studentenregal aus den 80er Jahren.

1

stauBmeier | 07.04.2025 15:59 Uhr

Was ist eigentlich so schlimm

an Regenrinnen?

Traufen sind keine Ortgänge.

Mal H. Bienefeld studieren.

Und dann guckt da unvermittelt
und verschämt
so ein "Speierdingen" heraus.

 
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