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19.02.2021

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Quader im Quartier

Doppelhaus in Ljubljana von Arhitektura


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Am südöstlichen Stadtrand von Ljubljana liegt die 1895 gegründete Siedlung Rožna Dolina. Bis in die 1930er Jahre galt der Ort als Symbol eines mondänen Lebensstils, der oft kritische Blicke von der benachbarten Landbevölkerung auf sich zog. Mit der Eingemeindung in die heutige Hauptstadt Sloweniens änderte sich die Struktur. Einfachere Häuser gesellten sich zu den weitläufigen Anwesen und trugen so zur Verdichtung des Viertels bei, was sich in sozialistischer Zeit durch markante Wohnblöcke weiter steigerte. Heute werden hier vor allem wieder Villen gebaut, wodurch sich die städtische Matrix erneut verändert.

Im Kontext dieses komplexen Gefüges sonderbarer Baulücken und manch paradoxer Strukturen schuf das ortsansässige Büro Arhitektura mit dem Double Brick House ein Doppelhaus. Wo der 6 x 30 Meter große Neubau mit seinen drei Etagen nun steht, befand sich zuvor ein Altbau in stark sanierungsbedürftigem Zustand. Aus der Stapelung der Funktionsbereiche formten die Architekt*innen einen monolithischen Quader mit Einschnitten. Als Fassadenmaterial kamen dunkelbraune Ziegel zum Einsatz.

Ausgelegt sind die beiden Wohneinheiten mit ihren circa 170 Quadratmetern Nutzfläche für zwei fünfköpfige Familien. Die beiden Doppelhaushälften liegen hintereinander in dem schmalen Baukörper. Über einen Parkplatz am westlichen Ende des Grundstücks erreicht man die getrennten Eingänge des Hauses. Im Erdgeschoss findet sich je ein Wohnzimmer mit angeschlossener Küche. Die Kinderzimmer mit zugehörigem Badezimmer sowie ein Arbeitszimmer befinden sich im ersten Obergeschoss, während das oberste Geschoss je das Hauptschlafzimmer mit Nebenräumen beherbergt.

Geht es nach den Vorstellungen der Architekt*innen sollen auf den Nachbargrundstücken bald ähnliche Projekte realisiert werden, die zur weiteren Umstrukturierung und baulichen Homogenisierung des Quartiers beitragen würden.

Text: Marius Birnbreier
Fotos: Miran Kambič


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

Thomas | 26.02.2021 10:54 Uhr

nebendran finde ich auch interessanter

Wer war der Planer vom Nachbar-Haus?
unbekanntes Frühwerk von HdeM?

asymmetrisch abgeschlepptes Satteldach, Trapez-Blechdach mit rhytmisierendem Schneefang, Sichtbarbelassung Plattendämmstoff inkl. verzinktem Befestigungsmittel, fast schon gestaltetem Plattenversatz, Farbgebung Dach und Fenster Schwarz, Rest bewittert Grau - es hat Potential!

7

claus | 20.02.2021 15:14 Uhr

interessanterer nachbar

naja alles recht sauber, aber innen wie außen auch irgendwie total öde. das nachbarhaus mit der sichtdämmung, den gewachsenen fenstern und dem liegestuhl auf dem unfertigen balkon scheint das deutlich interessantere Objekt...

6

Arne J | 20.02.2021 14:34 Uhr

Wirklich schön geworden...

...ist dieses Gebäude, welches nahezu grotesk wirkt in diesem rudimentären Kontext.

Ein wunderbarer Beitrag, welcher zeigt, dass auch in postkommunistischen Ländern moderne Baukultur erwachsen kann. Einzig bin ich nicht ganz d´áccord mit den vielen schmalen Fenstern an einer Seite...hat etwas öffentlichen Charakter... Aber sonst: Chapeau !!

5

STPH | 20.02.2021 12:13 Uhr

bild 1

wer entlarvt hier wen. Was ist mehr Larve, rechts oder links?
Gemeinsam erst ein interessantes Ganzes. Die Spannung dazwischen. Eigentlich ist der Raum dazwischen der gemeinsame Garten.
Interessant auch, das jeder durchs Fenster den anderen "geniesst", von seinem eigenen Weltverständnis wenig hat. Besser, sie würden beide tauschen.
So hat jeder eine Lektion in dem was ihm fehlt, als Ergänzung.

4

roger | 19.02.2021 18:47 Uhr

genius loci

Das städtbauliche Umfeld ist höchst komplex.
Der unmittelbare Nachbar mit der "Sauerkrautplatten"- Putzträger - Fassade gibt ein bedrückendes Bild einer postsozialistischen Peripherie-

Wenn das der Geist des Ortes aber ist, kommt mir der gut gestaltete Neubau wie der Fremdkörper vor. Der Tessler in Kalkutta ...

3

ernst | 19.02.2021 17:47 Uhr

Eingangssituation

der Eingang von Einheit 1 direkt vor der Küche von Einheit 2 ist bisschen unglücklich?!

2

peter | 19.02.2021 17:17 Uhr

cooles teil

schön! und das fassadenmaterial (unverputztes heraklith-wärmedämmsystem?) des nachbarhauses hat auch was!

1

Mainzer | 19.02.2021 16:27 Uhr

Beeindruckend

... schlicht und architektonisch in sich sehr gelungen, aber leider in einem schwierigen städtebaulichen Kontext:

Nur die Dachterrassen versprechen den Bewohnern ein wenig Privatheit ... der Blick aus den schön gewählten Fensterformaten ist doch überwiegend ernüchternd

 
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