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01.03.2016
Ausblick Richtung Himmel
Don Bosco Kirche in Slowenien
Den Historiker interessiert, wie viele Baumeister an einer Kirche beteiligt waren. Der Architekt freut sich meist, wenn die Kirche aus einem Guss ist, beziehungsweise aus einer Feder stammt. Im Fall der Don Bosco Kirche im slowenischen Maribor haben dans arhitekti aus Ljubljana die Raumtypologien in einen rechteckigen Grundriss eingeschrieben. Aus dem Baukörper mit geschlossener Fassade schnitten sie einen runden Hof aus, zu dem sich die verschiedenen Funktionen öffnen.
Bei Eintritt in den Hof lässt man den Kirchturm zur Rechten hinter sich und sieht das zylindrische Kirchenschiff aus dem eingeschossigen Bau aufragen. Die Architekten konzipierten es als „kontemplativen Ort mit Ausblick Richtung Himmel“ für die katholische Ordensgemeinschaft der Salesianer. Zusätzlich zum Oberlicht fällt durch Öffnungen hinter dem Altarraum und dem hinteren Chor natürliches Licht ein. Mit dem Lichtdesign soll die Kirche ihre „physische Präsenz überwinden“.
Mit massivem Eichenboden wählten die Architekten einen soliden Untergrund. Auf Holzbänken finden 300 Menschen unter 100 handgearbeiteten Tonlampen Platz. Statt Dekoration bleibt die Konstruktion sichtbar, die Betonwände sind weich geschwungen und indirekt beleuchtet. Auch die komplette liturgische Ausstattung inklusive Kanzel, Altar und Tabernakel überzeugen durch schlichte Materialästhetik. Letzeres beinhaltet übrigens das einzige Element, welches die Architekten nicht selbst entworfen haben, eine Spolie sozusagen: Die ehemaligen Türen eines Tabernakels aus der von John Bosco gebauten Basilika in Turin. (dd)
Fotos: Miran Kambic
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