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19.07.2018
Picknick mit Manhattanblick
Domino Park in New York von James Corner Field Operations
Von Christian Schittich
Ein Julinachmittag in New York: Trotz drückender 35 Grad im Schatten sonnen sich vereinzelt Menschen auf den fest installierten, hölzernen Liegestühlen im Domino Park in Brooklyn. Andere genießen von tribünenartigen Sitzstufen den Blick auf den Fluss und die gegenüberliegenden Hochhäuser, während die Kinder sich in Scharen in dem zentralen, mit Springbrunnen ausgestatteten Wasserbecken erfrischen. Mit ihrer neuen 24.000 Quadratmeter großen und rund 50 Millionen Dollar teuren Grünanlage ist New York seit Mitte Juni um eine echte Attraktion reicher.
In einer Stadt, deren aktuelle Architektur überwiegend von Luxuswohnanlagen geprägt wird und die zur Gated Community zu verkommen droht, ist das beinahe schon eine kleine Sensation. Zumal der direkt am East River gelegene Park ausschließlich privat finanziert worden ist – als eine Art Gegenleistung des Projektentwicklers für die Baugenehmigung für drei gigantische Wohn- und Bürotürme direkt anschließend auf dem gleichen Grundstück, die aktuell noch auf ihre Realisierung warten. Bereits fertiggestellt ist nur der vierte, deutlich kleinere Neubau, geplant von SHoP Architects, die auch den Masterplan für das gesamte Areal erstellten. Bei diesem handelt es sich um die Flächen einer ehemaligen Zuckerfabrik aus dem 19. Jahrhundert, die 2004 stillgelegt wurde und von der nur das denkmalgeschützte Raffineriegebäude erhalten blieb.
James Corner Field Operations, die als Landschaftsarchitekten schon den ausgesprochen beliebten High Line Park prägten, zeichnen für die Gestaltung des Domino Parks verantwortlich, der eine Vielzahl an Aktivitäten ermöglicht. Als Planer haben sie die neue Anlage im wesentlichen in drei Bereiche gegliedert und dabei die aktiveren Nutzungen in die Nähe der lauten Williamsburg Bridge gelegt, die passiveren an das gegenüberliegende nördliche Ende. So gibt es an die Brücke angrenzend eine große Wiese für Sport und Spiel, ein Beachvolleyballfeld, Bocciaanlagen und einen Auslaufbereich für Hunde, im nördlichen Teil Picknickbereiche, Liegewiesen und einen Garten mit japanischen Kiefern.
Verstreut dazwischen finden sich als zentrales gestalterisches Motiv des Parks überall zu Skulpturen inszenierte Ausstattungsgegenstände der ehemaligen Fabrik, die auf die frühere Nutzung verweisen: rostige Stahlcontainer, in denen der Zuckersirup gelagert wurde, ragen ebenso in die Höhe wie ein kleiner Wald aus alten Förderschnecken. Gusseiserne Säulen aus dem ehemaligen Lagerhaus tragen die erhöhte Aussichtsplattform, an deren Ende zwei türkisfarben gestrichene Industriekräne die Blicke auf sich ziehen. In den Schatten gestellt werden sie nur von dem fantastischen Ausblick auf die Skyline Manhattans, der zweifellos die Hauptqualität des Parks ausmacht.
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Am Ufer des East River in Brooklyn wurde im Juni New Yorks jüngster Park, der Domino Park, eröffnet.
Er befindet sich auf dem Gelände einer ehemaligen Zuckerfabrik aus dem 19. Jahrhundert, die 2004 stillgelegt wurde. Nur das denkmalgeschützte Raffineriegebäude blieb erhalten.
James Corner Field Operations haben den Domino Park in aktive und passive Bereiche gegliedert.
Als gestalterisches Motiv des Parks stehen überall zu Skulpturen inszenierte Ausstattungsgegenstände der ehemaligen Zuckerfabrik.
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