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28.07.2023

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Leuchtendes Gemeinschaftszentrum

Dodi Moss und SAB in Genua


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In der italienischen Hafenstadt Genua haben das ortsansässige Büro Dodi Moss und SAB aus Padua ein Gemeinschaftszentrum saniert und erweitert. Die im Herbst letzten Jahres fertiggestellten Maßnahmen verbinden die einstigen Fabrikbauten mit den Villen und Palästen der Nachbarschaft.

Das Stadtviertel Cornigliano wurde seit dem Ende des 19. Jahrhunderts von der dort ansässigen Schwerindustrie bestimmt. Der Strukturwandel seit den 1970er Jahren ging mit sinkenden Bevölkerungszahlen und der Notwendigkeit einer ökonomischen Neuausrichtung einher. Seit der Gründung der Società Per Cornigliano in 2003 versucht die öffentliche Hand die Entwicklung des ehemaligen Fabrik- und Arbeiterviertels voranzubringen. Ein Meilenstein des begleitenden städtischen Sanierungsprojekts konnte mit der Erweiterung eines Gemeinschaftszentrums auf dem früheren Grundstück der Dufour Bonbonfabrik erzielt werden.

Das ehemalige Kantinengebäude des Bonbonproduzenten liegt umgeben von historischen Villenbauten aus dem 16. Jahrhundert. Sie zeugen von der Geschichte Genuas, das dem Adel bis ins 19. Jahrhundert als Sommerresidenz diente. Gegenüber des Gemeinschaftszentrums etwa befindet sich ein Palastbau der Patrizierfamilie Spinola. Heute wird dieser als Rathaus des Stadtteils Cornigliano genutzt.

Mit dem Wegzug der bekannten italienischen Süßigkeitenfabrik wurde das sogenannte Dufour-Areal Mitte der 1970er Jahre frei. Die Stadt erwarb das Grundstück und richtete in einigen der erhaltenen Gebäude ein Gemeinschaftszentrum mit Sportflächen ein. Mehr oder minder provisorisch wurden diese durch eingeschossige Betonanbauten erweitert. Die verfallen wirkenden Anbauten wurden im Auftrag der Società Per Cornigliano abgebrochen.

Charakteristisch für die zweigeschossige Erweiterung sind die prägnant ausgebildeten Dächer. Sie greifen die Giebeldachreihe des Bestands auf und rücken diesen in den Mittelpunkt der Gestaltung. Dabei öffnen sich die Neubauten anders als ihre Vorbilder im Bestand zur Umgebung: Für das Obergeschoss wählten die Architekt*innen eine Stahlstruktur und eine Verkleidung aus Polycarbonatplatten. Diese dienen nicht nur der großzügigen Belichtung. Sie ermöglichen auch, dass das Gemeinschaftszentrum allabendlich das Viertel erleuchtet.

Der zweigeschossige Neubau ergänzt das Bestandsgebäude mit 630 Quadratmetern Fläche um weitere 474 Quadratmeter. In den offen gehaltenen Grundrissen bietet sich nun genug Platz für Büros und Konferenzräume, in denen auch Veranstaltungen stattfinden können. Zudem wurden eine Bücherei, ein Fitnessbereich sowie eine Bar samt Küche untergebracht. Erweiterung und Bestand werden mittels einer überdachten Passage verbunden, die ebenfalls das Motiv des Giebeldachs aufgreift.

Teil des Projektes war auch die Gestaltung der Außenanlagen. Statt durch umzäunte Parkplätze gehen zu müssen, erreicht man das Gemeinschaftszentrum nun über einen leicht erhöhten Fußgängerbereich. Dieser bietet nicht nur Schutz vor dem umgebenden Verkehr, sondern kann auch für allerhand Aktivitäten im Freien genutzt werden. Insgesamt werden die Kosten aller Maßnahmen mit 1,9 Millionen Euro beziffert. (sla)

Fotos: Anna Positano, Gaia Cambiaggi | Studio Campo


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