Mehrspurige Straßen, U-Bahnhof, Einkaufspassage, Kleinkindplantsche, Dealer, ein von Studenten betriebener Kiosk und sehr viel Beton – für die einen ist der Ebertplatz in Köln ein No-go-Area, für andere ein Ort mit rauem Charme, für wieder andere ein Stadtraum mit unglaublich viel Potential. Ab Ende der 1960er wurde der Platz nördlich der City verkehrsgerecht umgebaut, bald soll er umgestaltet werden. Die Stadt bereitet gerade einen Wettbewerb vor, um Lösungen für diesen besonderen und zugleich herausfordernden Ort zu finden. Ob das spätmodernistische Ensemble mit dem kürzlich reaktivierten Brunnen von Wolfgang Göddertz komplett überformt oder differenziert weiterentwickelt wird, dürfte nicht nur die Kölner Planer*innen interessieren, denn vergleichbare Plätze gibt es in fast allen deutschen Städten.
Wahnsinnig viele unterschiedliche Akteure beschäftigen sich aktuell mit dem Platz, betont Thomas Knüvener. Der Kölner Landschaftsarchitekt hat zusammen mit der Architektin und Kuratorin Aysin Ipekci die Reihe „Planet Ebertplatz“ lanciert. Bereits seit Anfang des Jahres und bis Ende 2020 möchten die beiden durch verschiedene Veranstaltungen planerische, künstlerische und wissenschaftliche Expertise zusammentragen. Mit ihrem Diskursprogramm sind sie Teil der vielen Aktivitäten, die auf der Plattform www.unser-ebertplatz.koeln gebündelt sind.
Am kommenden Mittwoch, 10. Juli 2019 diskutieren der Designer Nicolas Beucker und der Architekt Jürgen Mayer H. über „Gestaltung“. Genau zwei Wochen später werden der Architekt Aat Vos und die Forscherin Anna Steigemann über „Dritte Orte“ nachdenken. Beide Veranstaltungen beginnen jeweils um 19 Uhr und finden direkt auf dem Platz statt. Für das Gespräch über „Gestaltung“ trifft man sich auf dem Holzdeck, für „Dritte Orte“ auf der Schräge zur Passage.
Termin: 10. und 24. Juli 2019, 19 Uhr
Ort: Ebertplatz, 50668 Köln
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