„Wir brauchen uns also nichts vormachen, die Biennale ist ein teurer Totentanz: In einer zusammengestohlenen Stadt („zusammengestohlene Ausstellung“) wälzen sich Touristenströme (Architekten) durch eine nicht funktionierende Infrastruktur, um ihre bürgerliche Bildungslust (bei den Architekten: Eitelkeiten, Neid, Schadenfreude, Verdächtigungen) zu befriedigen.
Gewohnt starke Worte von Wolf D. Prix, mit der die Internetplattform www.bkult.de für einen ersten spürbaren Pegelausschlag sorgte. „Braucht die Biennale überhaupt Inhalte?“ war die Frage, „jein, aber...“ die Antwort von Prix. Die Website bkult ist eine Initiative der Bundesstiftung Baukultur, die damit eine Debattenkultur im Netz fördern möchte. Das Konzept verantworten Ilka und Andreas Ruby, die zusammen mit Julia von Mende und Carl Zillich auch die Redaktion stellen.
Einige Diskussionen sind seit dem Softlaunch im Juni bereits online – neben Prix diskutierten schon Matthias Sauerbruch, Philipp Oswalt, Sascha Zander, Vittorio Magnago Lampugnani, Werner Sobek und viele andere. Alle zwei Wochen gibt es eine neue Fragestellung und vier bis fünf Inititativstatements von Persönlichkeiten, die dann von allen Nutzern kommentiert werden können. Man kann also bereits mitdiskutieren.
Zum Thema:
www.bkult.de
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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falken | 06.09.2012 11:42 Uhr"wer sind denn wir alle"
"...und genau deswegen wollen wir alle auch in dieser ersten Woche dabei sein ..." steht auf der Baukulturwebseite. Aber wer ist "wir alle?"
Wir wollen doch auch nicht zum Ballermann, oder in einen Robinsonclub, oder in irgendein anderes perfekt durchorganisiertes Event hineingeraten.
Wir schauen auch nicht alle Tatort, und oft überhaupt kein TV, und gehen auch nicht zu Premieren, und das alles ohne Strategie, sondern nur, weil dies alles in unseren Gedanken keine große Rolle spielt.