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10.09.2020
Bauakademiedebatte geht weiter
Direktorenposition wird neu ausgeschrieben
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Lutz Nachlass | 11.09.2020 09:05 UhrGar nicht so einfach
Lieber Jürgen S., so einfache finde ich die Aufgabe eben nicht. Denn die neue Bauakademie wird eben keine "Bauakademie" mehr behausen, jedenfalls nicht im Schinkel'schen/Kaiser'schen Sinne. Und insofern glaube ich auch überhaupt nicht, dass Schinkel hier eine alte Form reproduziert hätte.
Sie haben aber recht, dass dies eher eine intellektuelle Frage ist. Praktisch würde ich sagen: Entweder ich baue die Bauakademie absolut orginialgetreu wieder auf und lasse mich auf ein Nutzungsexperiment ein: Wer kann diese Räume wie nutzen? Das entwickelt sich vielleicht erst über Jahre. Oder ich lege vorher eine Nutzung fest und baue dann, ganz neu oder neu interpretierend.
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tiffys | 11.09.2020 08:57 Uhrtimemachine
...und genau deshalb einfach mal wieder ruhe in diese sache bringen und einfach mal gar nichts machen. das nicht handeln lässt der zukunft die möglichkeit, neues zu schaffen. die gegenwart würde sich genau damit dann auszeichnen - innere einkehr, konzentration auf das wesentliche. sinnhaften dingen aufmerksamkeit schenken, schwachsinnigen unternehmungen keine zeit mehr schenken...
...könnten wir das aushalten?
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STPH | 11.09.2020 08:14 UhrBauaka als permanente Revolte
So gesehen hatte der Organisierte Fehlstart sein gutes bevor diese uns totorganisieren konnte. Gedenken wir der opulenten Bauhaus100 Propaganda, die alle architektonischen pflänzchen organisatorisch plattgewalzt hat. So etwa auch im Vorfeld die Bauhaus.online Seite deren organisation immer schwächer war als ihr inhalt, der ihr von allen Seiten zuflog. Ähnlich gutes Leistungsverhältnis hat etwa die Architekturgalerie Aedes. Gegenbeispiel die staatlich totgeschleifte Baukulturdebatte. Freie Vögel meiden den Käfig.
Alle bis jetzt beteiligten der Revolte (siehe Thesenpapier) taugen bestenfalls als Stiftungssenat, auch finanziell und damit staatlich unabhängig. Ich rede nicht von historischen Steinen sondern von der Bauakademie die die generative Zukunft vorbereitet, etwa zunächst als Plattform. Das ist ja wohl die Aufgabe einer Bauakademie. Und wenn dieser Kern nicht lebt hilft auch ein Gebäude nichts. Das Bauwerk muss ausfluss dieser lebendigkeit werden wie der unglaubliche Vorgang ums Bauhausgebäude in Dessau.
Es geht um den Phönix aus der Asche und wir alle bis jetzt Beteiligten sind die Asche. Ohne dieses Selbst-verständnis keine Zukunft.
Dann ist es besser wenn es die Bauakademie garnicht gibt, nur Asche.
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Jürgen S. | 11.09.2020 00:37 Uhres kann nur eine geben
Gut so, dann geht es vielleicht irgendwann mal los. Die beiden Unterschriften unter den Bildern zeigen jedoch schon das ganze Dilemma der 30 Jare alten Bauakademiediskussion: sich zu fragen, was "Schinkel heute hier" gebaut hätte ist einfach Unsinn, das muss man doch begreifen. Denn er ist seit bald 160 Jahren tot und Friedrich Wilhelm III auch und damit alle Anlässe, Kriterien, Einflüsse die zu diesem epochalen Bau geführt haben. Und wenn man sich doch aus akademischem Spaß auf diese Frage einlassen möchte, ist trotzdem die einzig mögliche Antwort: die Bauakademie natürlich, die er damals auch schon hier errichtet hat. Und wieso: "Eckturm wartet auf die neue Form der Bauakademie" - ja welche neue Form denn? Es geht um den Wiederaufbau und zwar als Idee, Konstruktion und Erscheinung. Wahrscheinlich ist aber unsere verquaste Generation einfach nicht in der Lage, geradeaus zu denken - erst recht nicht, wenn die Aufgabe eigentlich so einfach ist.
Das Gerüst mit der Plane ist inzwischen entfernt. Ein einsamer Eckturm wartet auf die neue Form der Bauakademie.
Was hätte Schinkel heute hier gebaut?
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auch ein | 16.09.2020 08:56 Uhrarchitekt
lustig (oder tragisch...) ist ja eigentlich, dass man bereits eine organisatorische UND personelle Struktur aufbaut obwohl man noch nicht mal weiss, was oder wen man braucht.
und der "Gründungsdirektor" kommt dann Jahre NACH der Gründung.
EIne echte Politikgeburt.
Vielleicht sollte sich die Architektenschaft einfach zurückziehen, raushalten und der Politik eine neue sinnlose Spielwiese überlassen.
Mitten im Zentrum von Berlin......