Auch prominente Architekten bleiben von Problemen mit ihren innovativen Fassaden nicht verschont. Dies melden zwei unabhängige Medien am 3. Dezember 2004:
Die „Dresdner Neuesten Nachrichten“ schreiben, dass an der gläsernen Manufaktur in Dresden, die von Henn Architekten entworfen wurde, „neuerdings frühmorgens ein heiteres Tirili aus dem Wäldchen vor dem Teich an der Brücke ertönt. Eine bunte Vogelschar scheint einen Gesangswettbewerb auszutragen. Pustekuchen! VW foppt hier neun Singvögel-Arten. Denn das Tirili kommt von einem Computerchip, wird tagsüber über sechs Lautsprecher-Sirenen (insgesamt 750 Watt) ausgestrahlt und wiederholt sich alle zehn Minuten. So rettet der Volkswagen-Konzern das Leben Dutzender gefiederter Freunde. Das Beschallen der Glasfront mit Vogelgesang hält die Tiere davon ab, in das Glas zu fliegen. Die Idee stammt von Hans-Joachim Leppelsack von der TU München, einem Reptilien- und Vogel-Forscher.“
Mit einem ähnlichen Fall beschäftigte sich die New York Times am selben Tag: Sie meldete, dass Frank Gehry eine 400 Qudratmeter große Fläche der Fassade der neuen Walt Disney Concert Hall in Los Angeles sandstrahlen lassen muss, weil sie unter der unermüdlichen südkalifornischen Sonne zu stark glänzt. 180.000 US-Dollar soll das kosten und der Landkreis Los Angles dafür aufkommen. Zwischen April und Hochsommer hatte die polierte Edelstahlfassade in skulpturaler Form an der Nordwest-Ecke, ausgerechnet hinter dem „Founders Room“, Beschwerden der Bewohner der Promenade Condominiums auf der gegenüber liegenden Straßenseite über Spiegelungen und Hitzewellen hervorgerufen. Ein graues Netz wurde deshalb über diesen Teil des Gebäudes gehängt. Auch Autofahrer an der Ecke First und Hope Street wurden geblendet.