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14.04.1997
Kraftwerk Gelsenkirchen-Horst wird abgerissen
Die Veba Öl AG hat keine Verwendung mehr für den denkmalgeschützten Vierziger-Jahre-Bau
Das von den Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer 1941 erbaute Kraftwerk Gelsenberg in Gelsenkirchen-Horst gehört zu den eindrucksvollsten Industriedenkmälern der Bundesrepublik. Wie der Pressesprecher der Veba Öl AG, Dr. Groß, bestätigte, hat die Betreiberfirma der anliegenden Kohlehydrierwerke keine Verwendung mehr für das denkmalgeschützte Gebäude und wird es nun abreißen. In einem aussergerichtlichen Vergleich hatte die Veba Öl AG durchsetzen können, das Kraftwerk trotz Denkmalschutz zerstören zu dürfen, da die nötige Instandsetzung finanziell unzumutbar sei. Der monumentale Backsteinbau befindet sich auf sogenanntem Bergschadensgebiet, so daß eine Einsturzgefahr nicht auszuschließen ist. Seit 1981 stillgelegt, wird bereits seit längerem nach einer neuen Funktion für das altehrwürdige Monument gesucht. Doch obwohl bereits vor einem Jahr die IBA Emscher Park GmbH in den Fall eingeschaltet wurde, gibt es bis heute keine zufriedenstellende Lösung. Auch das Belassen des Baus als Ruine kommt laut Dr. Groß nicht in Frage, da hinter dem direkt an der Hauptzufahrtsstraße des Geländes befindliche Haus die Flüssigkeitsverfüllanlage der Hydrierwerke liegt.
Die Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer haben mit der durch Sir Norman Foster umgebauten Zeche Zollverein (Eröffnung am 29. April 1997) eines der ästhetisch bedeutendsten Industriedenkmäler dieser Ära geschaffen.
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