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08.09.2015
Wer baut in Dessau?
Die Entwürfe für das neue Bauhaus Museum
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Jenatsch | 10.09.2015 17:36 UhrTeilnehmerzahl
Vielleicht sollten wir Architekten auch einmal die Auswahl der Wettbewerbe, an denen wir teilnehmen, selbstkritisch hinterfragen. Ist das soundsovielte Bauhaus-Museum, an einem umstrittenen Standort, mit einem sichtlich unzureichenden Budget, usw. wirklich so wichtig, dass es die Teilnahme von über 800 Teams aus aller Welt rechtfertigt? Die Bauhaus-Architekten hatten, so mein Eindruck, ganz am Rande auch mit Wohnungsbau zu tun. Wie dick würde wohl eine Zusammenstellung der in deutschen Wohnungsbauwettbewerben erarbeiteten Grundrisse werden? Lebt das Bauhaus eher in Zürich weiter, und nicht so sehr in Dessau?
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thomas franke, fr. architekt BDA, dessau | 09.09.2015 14:47 Uhrbauhausmuseum
was hier vorgelegt wurde ist durchweg enttäuschend.
bei einer solchen aufgabe und einem so großen teilnehmerfeld hätte ich am ende wirklich einen whow-effekt erwartet – fehlanzeige:
das einzige und sehr relative whow könnte bei young and ayata kommen;
jedoch ist dieser entwurf letzlich funktional fragwürdig, städtebaulich viel zu expressiv
und mit sicherheit sprengt seine umsetzung das budget.
gonzalez hinz zabala hat den charme eines kongreßzentrums der 70-er und
alle anderen übertreffen sich gegenseitig an banalität und einfallslosigkeit.
sehr sehr schade – hoffentlich besinnt man sich und nimmt einen neuen anlauf.
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Betonbabe | 09.09.2015 14:31 UhrIdeen-Recycling
So interessant ich den Entwurf von Ayata & Young auch finde, ist es sehr schade und eine verpasste Chance, dass sie lediglich ihren Guggenheim-Helsinki-Beitrag neu aufgegossen haben... (siehe Website der Guggenheim Competition)
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Mies | 09.09.2015 13:52 UhrBauhaus Stil? - 2
Ohne auf Namen einzugehen zu wollen, finde die Qualität einiger Platzierungen gut bis sehr gut. Die Schweizer und Spanier beweisen erneut, wieso sie im Diskurs der Architektur eine so bedeutende Rolle einnehmen.
Was ich überhaupt nicht begrüßenswert finde, ist die Tatsache, dass eine Vorprüfung sowie die Jury aus über 800 Arbeiten 30 Beiträge in die nächste Runde setzen. Dieses ganze Wettbewerbsverfahren ist völlig untransparent. Selbst man pro Arbeit 10 Minuten zur Verfügung gehabt hätte, hätte man für die Vorprüfung 8000 Minuten gebraucht. Das wären 133 Stunden. Bei einem 8 Stunden Tag wären das 16 Arbeitstage für eine Person, wohlgemerkt bei 10 Minuten/Arbeit. Ich behaupte, um alle Aspekte der Auslobung (Städtebau, Erschließung, Programm, Kosten, Konstruktion, Energie usw.) auf die Einhaltung hin zu prüfen sind mindestens 3 Personen pro Arbeit mindestens 3 Stunden beschäftigt. Das wären 48000 Minuten pro Prüfer. Wer möchte, kann ja mal weiter rechnen. Es hätte mehrere Wochen gedauert um alle Beiträge zu prüfen. Dafür waren kein Personal und kein Geld vorhanden. Es schwingt der Anschein, dass viel Willkür, Klüngel usw. im Verfahren vorhanden gewesen sein muss!
Die Berufsverbände, die Kammern sowie die Politik sollten dringend die Auslobung und die Durchführung von Wettbewerben in Deutschland kritisch hinterfragen.
Ich bin gespannt, welcher Beitrag am Ende wirklich gebaut wird. Die veranschlagten Kosten wird kein Beitrag erfüllen können. Anderes Thema.
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Mies | 09.09.2015 13:51 UhrBauhaus Stil? - 1
Ich habe sehr lange überlegt, ob ich mich an dieser Diskussion beteiligen soll.
Ich werde meinen Beitrag kurz halten. Ich möchte an alle appellieren, nur über Sachverhalte zu sprechen respektive zu schreiben, von denen man auch ein Verständnis besitzt. Ich weiß, die Aneignung von Wissen bedeutet Arbeit, kostest Zeit. Aber, es hilft ungemein dabei, dass man sich einen Standpunkt, eine Haltung erarbeiten kann.
Bis auf wenige Ausnahmen finde ich das Niveau der hiesigen Beträge sehr erschreckend. Es zeigt mir als bauender Architekt, Theoretiker und Lehrender, dass die Mehrzahl der Architekten überhaupt nicht weiß, wovon und worüber sie sprechen. Was nicht verwunderlich ist, den die (geschichtliche sowie theoretisch) Ausbildung von Architekten an deutschen Hochschulen ist mehr als bedenklich.
Bauhaus wird in dieser Diskussion im Zusammenhang mit Stil verwendet. Am Bauhaus gab es keinen Stil! Vielmehr ging es um eine Haltung. Des Weiteren um die Grundsätze des Neuen Bauens. Folglich gibt es nicht DIE Bauhaus Architektur. Und es gibt auch nicht DAS Bauhaus Museum.
In den Kommentaren gibt es weitere Beispiele, die absoluter Blödsinn sind. Ich bitte um Entschuldigung, dass ich mich so direkt ausdrücken muss.
Ebenfalls habe ich das Gefühl, dass hier einige Verlierer anwesend sind, die sich als schlechte Verlierer darstellen. Da werden Dinge in die Wettbewerbsbeiträge hinein interpretiert, die es gar nicht gibt. Es werden Vergleiche gezogen, die an den Haaren herbei gezogen sind. Also wenn dass das Niveau der Deutschen Architekten wiederspiegelt, müssen wir sehr deutlich und offen über den Sinn des Berufes Architekt/in nachdenken.
Zum Wettbewerb
Zunächst finde ich, dass die gezeigten Beiträge sehr heterogen sind. Was ich sehr begrüße. Richtig ist, dass es im Vorfeld des Verfahrens einige sehr ungünstige Umstände gab. Des Weiteren entsprach die Quantität der Auslobung nicht der Qualität, die man erwarten sollte, ja erwarten muss, wenn es sich um ein so überregional wichtiges Museum handelt. Offene Wettwerbe sind grundsätzlich zu begrüßen und sollten auch dazu dienen, jungen Architekten respektive jungen Büros eine Chance zu eröffnen. Umso höher die Qualität, umso präziser die Auslobung ist, umso höher sind i.d.R auch die Beträge.
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berlina | 09.09.2015 12:28 UhrWas würde Walter Gropius dazu sagen?
Bunt ist meine Lieblingsfarbe.
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Matthias Beyer-Schubert | 09.09.2015 12:26 UhrBauhaus
Der Mensch in seiner ewigen Neugierde hat gelernt, seine Welt mit dem Skalpell des Wissenschaftlers zu sezieren und hat offenbar in diesem Prozess das Gefühl für Gleichgewicht und Einheit verloren. Walter Gropius
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peter | 08.09.2015 17:47 Uhrein witz?
ehrlich gesagt habe ich beim ansehen gedacht, das sei ein witz. gut, dass ich meine kostbare zeit nicht in eine teilnahme an diesem verfahren gesteckt habe.
meines erachtens übersetzt keiner der teilnehmer den revolutionären, modernen, sozialistisch-industriellen ansatz des bauhauses in die heutige zeit. das geblubber aus new york tut das ebensowenig wie die meisten der gezeigten konkurrenten. am ehesten überzeugt mich preis nr. 4, obwohl er mir etwas zu nostalgisch ist. platz 1, 3 und die hinteren ränge sind doch am ende biedere jetztzeit-häuser ohne eine besondere idee.
gelöst hätte das aus meiner sicht eher ein entwurf in richtung centre pompidou, einen veredelter, rauher rohbau a la brandlhuber -kostengünstig, aber ästhetisch, aus heutigen standard-bauteilen oder gar aus recycling-materialien zusammengefügt. keine glatten, selbstgefälligen architektendetails, sondern rauhe, industrielle räume und oberflächen. so, wie das bauhaus nach 1920 antworten auf die fragen der zeit gesucht und gefunden hat, müsste ein bauhaus-museum doch die fragen und probleme 100 jahre später beantworten, die eher in nachhaltigkeit, verschwendung, ressourcenverbrauch und globaler ungleichheit liegen als darin, in dessau den 1001. pseudo-bilbao-effekt zu generieren.
mein tip: bitte gar nichts von diesen entwürfen bauen und lieber nochmal genauer nachdenken.
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Andrea Palladio | 08.09.2015 17:45 UhrEinmal mehr
enttarnt sich die Situation des deutschen Wettbewerbswesen. Innerhalb der Jury muss wohl grosse Uneinigkeit geherrscht haben, ob man eher einer grauen Maus oder doch lieber einem konfusen Formenwirrwarr den Lorbeerkranz überreichen wollte.
Es zeigt aber auch eine völlige Konfusion darüber, was man möchte und für was man einzustehen bereit ist.
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Walter Gropius | 08.09.2015 17:27 UhrLob und Tadel
Hier werden leider nur Bilder der Entwürfe gezeigt, jedoch keine aussagekräftigen Darstellungen der Konzepte. Vorschnelle Urteile sind daher vorprogrammiert. Kritisieren lässt sich in der Architekturbranche nunmal sehr einfach, aber sich die Mühe zu machen sich in die Verfasser hineinzuversetzen ist dann schon zuviel Aufwand. Lieber einen schnellen Kommentar abgeben, auch wenn es ohne Hand und Fuss ist.
Ich persönlich finde den Ansatz von Berrel Berrel Kräutler Architekten sehr spannend und angemessen. Vor allem wenn man die Innendarstellungen vergleicht, fällt auf, das der erste Preis aus New York doch etwas über das Ziel hinausgeschossen hat und eher in New York zu verorten wäre, denn in Dessau.
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cau | 08.09.2015 17:14 Uhrweit daneben
...da muss sich doch jeder, der mitgemacht hat ärgern. Ich glaube die Jury wusste irgendwie nicht was sie wollte. Erschreckend! Ich finde jedoch die Qualität des 3. Preises und auch der Anerkennung von Steiner, Weißenberger durchaus spannend.
Schade um die Vernichtung von rund 415.000 Arbeitsstunden. Gedanken zu diesem Thema wären echt an der Zeit!!! Vielleicht 2-stufig mit einer Idee nicht bis ins letzte ausgearbeitetet in der ersten Stufe - kleine Anregung!!!
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Prof. Erhard Schütz, Jeddah KSA | 08.09.2015 16:45 UhrVertauscht?
.....die Letzten sollten die Ersten sein!
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remko | 08.09.2015 16:35 Uhr...
Diejenigen, die sich wohl am meisten freuen, sind die Bauherren des Bauhaus Museums in Weimar. Stand doch zu befürchten, dass die Dessauer Resultate ihrem Hanada/Tonon Entwurf den Rang ablaufen würden. Eine schlampig geschriebene Auslobung, diffus formulierte Anforderungen, sowie eine merkwürdige Zusammenstellung der Jury haben dies jedoch verhindert. Angesichts des befremdlichen Resultats kann man sich gar nicht vorstellen, dass Hausnummern wie Fujimoto oder Ishigami ebenfalls unter den letzten 30 Finalisten waren. Beim betrachten der Zipfelmützen muss man sich jedenfalls immer wieder ins Bewusstsein rufen, dass dies kein Studentenwettbewerb war. Wo sonst käme ein Museum so weit in einem Wettbewerb, welches ausschließlich aus etwa 25 qm grossen kreisrunden Ausstellungsräumen besteht.
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Architekt | 08.09.2015 16:17 UhrMuseum oder Baumarkt?
Leider nimmt keiner der Entwürfe einen erkennbaren Bezug auf die grundlegenden Ideen des Bauhauses oder transformiert diese.
Es geht hier um ein Museum für eine globale und stilprägende Einrichtung und nicht um irgendein Museum für irgendein Gut an irgendeinem Ort.
Enttäuschend provinziell, oder ging es hier um ein Gebäude für die Baumarktkette Bauhaus?
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pozzo | 08.09.2015 16:01 UhrJurybeurteilung...
... taugt – vom Inhalt mal ganz abgesehen – definitiv als Beleg für die Notwendigkeit der heute vom BMBF ausgerufenen "Dekade für Alphabetisierung"
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schwarzalbe | 08.09.2015 16:01 Uhr1. Preis Young and Ayata
"Referenzen zu verschiedenen Bauhausansätzen sind überzeugend formuliert", diese Aussage des Preisgerichts ist wahrhaft erläuterungsbedürftig, erklärt sie sich doch aus den Abbildungen so garnicht...
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Hans Petersen | 08.09.2015 15:55 UhrGescheitert
Also das nenne ich mal einen gescheiterten Wettbewerb. 830 Einreichungen und das kommt dabei heraus? Haha! Selten lagen Form und Inhatl soweit auseinander. Und zwar bei allen Preisträgern.
Ob davon jemals etwas gebaut wird? Noch dazu für so ein mickriges Budget? Vielleicht am ehesten die Kiste von Gonzalez Hinz Blabla. Aber das ist denen dort wahrscheinlich zu langweilig.
Bin gespannt, was kommt. Das ist ja wie ein UNfall in Superzeitlupe.
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nano | 08.09.2015 15:40 Uhr---
ich muss sagen ich durchdringe beide siegerentwürfe nicht wirklich (gutes oder schlechtes zeichen? ;) ) tjaaaa.... ich wäre für den vierten preis gewesen! obwohl ich zu gern sehen würde - aus reinem interesse wie es lokal ankommt und im endeffekt aussehen würde - dass das new yorker proposal gebaut wird!
1. Preis: Gonzalez Hinz Zabala, Barcelona; Landschaftsarchitekt: Roser Vives de Delas, Barcelona
1. Preis: Young and Ayata, New York; Landschaftsarchitekt: Misako Murata, New York
3. Preis: Berrel Berrel Kräutler AG, Zürich; Landschaftsarchitekt: ASP Landschaftsarchitekten AG (Florian Seibold), Zürich
4. Preis: JA Architecture Studio, Toronto
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solong | 14.09.2015 13:40 Uhrpeter
was bitte schön ist denn ein "sozialistisch-industriellen ansatz" ?! den gab es weder bei der industriellen revolution und schon gar nicht im bauhaus !!