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28.02.2024
Buchtipp: Berlin kommt wieder
Die Architekten Paul Schwebes und Hans Schoszberger
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arcseyler | 29.02.2024 13:41 Uhr.......
vielleicht muss man von gebundener zu offener Gestaltung sprechen, der Architekten nach der NS Zeit sich so seltsam übergangslos hingaben. Also war die NS Architektur doch eher das vorübergehend erzwungene Korsett, wie auch danach die Stalinarchitektur.
Städtebau generell hat Probleme mit offener Gestaltung in wachsenden Strukturen.
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... | 29.02.2024 11:38 Uhr@arcseyler
Sie verkennen neben den vorgenannten noch zwei weitere aspekte, die Ihre historiographie dann doch etwas grobschlächtig wirken lassen:
- erstens lag und liegt die bauleitplanerische hoheit in berlin bei den bezirken, so dass bis zu stimmanns verrentung mitte der nullerjahre unzählige bauvorhaben nach §34 unter völliger umgehung der stimmann'schen doktrinen genehmigt werden konnten. und selbst da, wo, wie im falle des pariser platzes, der friedrichstadt oder dem architektonischen themenpark auf dem friedrichswerder vorgaben auf landesebene gesetzt wurden, wird doch auch sehr deutlich, dass es mit der berlinischen architektur nicht so weit hin ist, wie sich der senatsbaudirektor das gewünscht hätte.
- zweitens ist es wichtig, sich vor augen zu halten, wie viele nationalsozialisten nach 45 bundesrepublikanische karrieren gemacht haben und welche resonanzen das leitbild der gegliederten und aufgelockerten stadt mit der großstadtfeindlichkeit der nazis erzeugt hatte, auch wenn deren blut-und-boden-siedlungsbauprogramm explizit antimodern gewesen ist. johannes göderitz ist hier sicher eine schlüsselfigur, nach dem unverständlicherweise noch heute ein preis benannt ist. heir von freigelassenen zu schreiben, trifft es also m.e. nicht so wirklich, genausowenig, wie die architekten in ostberlin, die später u.a. den palast der republik, das staatsratsgebäude und den fernsehturm projektieren werden, schlicht als gefangene zu imaginieren.
im übrigen denke ich, dass architektur v.a. mit sozialer wirklichkeit zu tun hat und der begriff der wahrheit in diesem zusammenhang mehr verschleiert als er enthüllt. denn was ist wahrheit schon, wenn nicht die macht, fakten zu setzen, und was bitte macht eine fassade, die bekleidet und verhüllt, unwahr?
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Hans ... | 29.02.2024 09:43 Uhr@arcseyler
leider auch wie schon vorher ohne angezogene Handbremse die Hauptstadt Germania, nur etwas kleiner und ohne Albert Speer.
Bei den netten älteren Herren auf dem Mitarbeiter Foto fragt man sich, was die wohl für eine Vergangenheit hatten.
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arcseyler | 29.02.2024 07:57 Uhr........
Eingedenk ist aber noch der Fassaden und Traufhöhenkampf zur Baugenehmigung bei Stimmann. Das "Steinerne" Berlin.
Hier das genaue Gegenteil mit Gebäuden, die sich von innen heraus entwickeln. Diese Aufrichtigkeit ist sichtbar. Bauen hat mit Wahrheit zu tun.
Die Architekten auf Bild 2, das sind Freigelassene, im Gegensatz zu ihren Kollegen zur gleichen Zeit im Osten.
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... | 28.02.2024 21:23 Uhr@arcseyler
nach 1990 gab es leider genug architekten, die genauso wollten wie stimmann vorgab, dass man müsse - und das war das problem. andererseits waren es dann doch vor allem die kapitalverhältnisse, die die stadt unter stimmann geformt haben und nicht so sehr stimmanns planwerk oder seine imaginationen einer berlinischen architektur...
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arcseyler | 28.02.2024 20:13 Uhr.......
Man möchte sofort diese Startphase mit der von Stimmann vergleichen. Hier also ohne angezogene Handbremse, mit Landmarks, bei denen die Architekten konnten wie sie wollten und nicht, wie sie kurz vorher noch mussten. Bei Stimmann umgekehrt, als sie mussten, wie sie nicht wollten. Vergleichbar Stalins Bremse im Osten.
Budapester Straße in Berlin-Charlottenburg mit Hotel Hilton, 1962
Paul Schwebes (ohne Kittel) und Mitarbeiter mit Modell der Berliner Disconto Bank AG, um 1950
Behelfsbau des Restaurants Aschinger in der Joachimsthaler Straße 2–3 in Berlin-Charlottenburg, 1964
Hotel Corporation of America in Berlin-Tiergarten, 1964–66 (nicht ausgeführt)
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slurry | 29.02.2024 15:37 Uhr@>5
nicht zu vergessen das Planwerk von St., das in den Bezirken in den Schubladen der Beamten zur Orientierung für Ihre Entscheidung lag und an dem sie sich entlanghangelten.