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13.02.2017

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Was wird die Berliner Bauakademie?

Dialogverfahren Bundesstiftung Baukultur


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Die Berliner Bauakademie wird wieder aufgebaut. 62 Millionen Euro stellt der Bund dafür bereit. Ob mit der Rekonstruktion nun ein zentrales Architekturmuseum entsteht, wie vom Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz befürwortet, steht allerdings noch nicht fest. Die Bundesstiftung Baukultur wurde nun vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit mit einem „ergebnisoffenen Dialogverfahren zur Entwicklung eines tragfähigen Nutzungskonzeptes“ beauftragt.

In insgesamt drei Veranstaltungen – „Statusforum, Ideenforum und Szenarienforum“ – soll das umstrittene Projekt nun demokratisch legitimiert werden. Dabei kann man sich fragen, ob die Bürgerbeteiligung nicht etwas zu spät einsetzt, da durch die Bewilligung der Mittel bereits eine politische Richtung für das Nutzungskonzept vorgegeben ist. Was trotzdem noch zu bewegen und zu gestalten ist, wird am 16. Februar im Kronprinzenpalais unter dem ersten Thema „Statusforum” debattiert. Interessierte können sich über die Deutsche Stiftung Baukultur zur kostenfreien Teilnahme anmelden.
 
Forum: Donnerstag, 16. Februar 2017, 17.00–21.30 Uhr
Ort: Kronprinzenpalais, Unter den Linden 3, Großer Saal, 10117 Berlin
Anmeldung unter: www.bundesstiftung-baukultur.de


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

peter | 14.02.2017 16:07 Uhr

@ Jens

Meine vollste Zustimmung!

Das Problem liegt aber doch in der Zielsetzung des Bauens. In der vormodernen Zeit ging es dabei viel um Repräsentation und Dauerhaftigkeit, die Nutzung stand vielleicht nicht im Hintergrund, aber die Gebäude waren doch recht nutzungsneutral - was sie auch für uns heute so attraktiv macht. Sie passen immer noch, und sie stehen immer noch gut da.

Beide Eigenschaften sind bei den modernen Bauten ab ca. 1920 - 1950 verloren gegangen. Gebäude sind zu Wegwerfartikeln geworden und es nach wie vor geblieben, DGNB-Zertifikate hin oder her.

Und das heutige Diktat des energetischen Bauens führt immer mehr dazu, dass Gebäude per Gesetz zu komplexen Maschinen gemacht werden, die immer nur als Prototyp gebaut werden. Man misst mit den Maßstäben des Automobilbaus, arbeitet aber nicht mit dessen Mitteln, kann man auch nicht.

Wenn wir das Geld, das wir in Energieeinsparung und Haustechnik stecken, vielleicht auch nur zur Hälfte, in Details und Dauerhaftigkeit der Materialien und Fügungen, in Proportion und Ästhetik stecken würden, dann hätte unsere Architektur auch mehr Zukunft. Wenn unsere Bauherren den Anspruch hätten, Gebäude auf 100 oder 200 Jahre Lebensdauer auszulegen, würden ganz andere Ergebnisse, würde mehr Architektur mit einer viel größeren Qualität entstehen. Wir müssten massiver bauen, wartungsfreier, ohne rostende Teile, ohne Kunststoff und immer mit einem guten konstruktiven Feuchteschutz. Das Wissen dazu haben wir eigentlich alle. Eine solche Architektur braucht dann auch keine korinthischen Säulen und keine überbordenden Kitschdetails.

Unsere Zeit ist dafür nur leider viel zu schnellebig - die Ansprüche gehen von einem Auto aus, das ich nach 10 Jahren auf den Müll werfe.

3

auch ein | 14.02.2017 13:43 Uhr

architekt

es gab vor jahrzehnten im ZEIT MAGAZIN einen ideenwettbewerb was man anstelle der bauakademie machen könnte. das war sehr klasse, haben selbst mitgemacht ;-)

kann die BAUNETZ REDAKTION mal recherchieren ob es da noch (vor-internetzeitalter) unterlagen gibt? wäre schön

2

Jens | 14.02.2017 11:18 Uhr

Rekonstruktion als Vorwärtsgang

Leider hat die moderne Architektur in ihrer konkurrenzlosen Epoche viel Rückhalt verspielt und beliebige Stadtlandschaften geschaffen. Sie schuf Gebäude, die kein Mensch jemals vermissen wird. Überall spürt man die Fassungslosigkeit, wenn man über verlorene Bauwerke spricht, die eben nicht durch Krieg, sondern durch ideologische Säuberungen verloren gegangen sind. In Berlin tobten die Stadterneuerer bereits in den 30ern, nach dem Krieg hatte man einen "reinen Tisch" und entfernte die letzten Reste der alten Stadt. Die Emanzipation der Bevölkerung führte letztlich dazu, dass der Wunsch nach Wiederherstellung der verlorenen Mitte entstand. Hätte die moderne Architektur doch nur überzeugt und identitätsstiftende Bauwerke errichtet. Dann wäre diese Diskussion überflüssig. Stattdessen stehen nun allerorten egoistische Baukörper, die mit ihrer Umwelt nicht zusammengehören wollen und denen man nicht ansehen kann, ob sie in Berlin, Tokyo oder Irkutsk stehen.

1

peter | 13.02.2017 17:40 Uhr

vollgas im rückwärtsgang zur anbetung der asche

ist das deutschlands architektonische zukunft? ein ur-gründerzeitbau aus der retorte also, wahrscheinlich innen mit sichtbeton und im passivhausstandard.

etwas besseres fällt der vereinigten bauherrn- und architektenschaft in diesem unserem lande offenbar nicht ein.

ich muss würgen.

sollten sie mal lieber 60 millionen ins "house of one" stecken, das ist ein typus und ein thema, den/das unsere gesellschaft viel dringender braucht als diese anbetung der asche.

 
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Bauakademie, Foto von 1888

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