Der Deutsche Städtebaupreis 2018 geht an das Dortmunder Projekt Phoenix. Der Preis wird aller zwei Jahre von der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) mit Unterstützung der Wüstenrot Stiftung verliehen und will zukunftsweisende Planungs- und Stadtbaukultur fördern. Phoenix ist ein neues Quartier im Stadtteil Hörde, das seit 2011 auf den über 200 Hektar Fläche der beiden ehemaligen Industrieareale Phönix West und Ost um einen künstlichen See herum entsteht. Es bietet Wohnungen, Gewerbeflächen sowie Freizeit- und Kulturangebote.
Die Jury unter Vorsitz der Berliner Landschaftsarchitektin Undine Giseke würdigte unter anderem die hohe stadträumliche Qualität. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten an der neuen Dortmunder Stadtlandschaft Phoenix könne zu Recht als Musterbeispiel für den Strukturwandel vom Industriezeitalter zur postindustriellen Stadt gewertet werden, heißt es in der Pressemitteilung.
Der Sonderpreis, der der Akzentuierung besonders dringlicher Anwendungsfelder im Städtebau und in der Stadtplanung dient, stand diesmal unter dem Motto „Orte der Bildung und Kultur im städtebaulichen Kontext“. Er ging an die TU Darmstadt, die ihren innerstädtischen Campus aufgewertet hat. Zahlreiche Bestandsgebäude der vier Jahrzehnte nach 1949 seien mit hoher Sensibilität eingebunden, die Qualitäten und Potentiale des Bestandes genutzt, um weitere Stadtbausteine ergänzt und als urbanes Ensemble neu gefasst worden, so die Jury. (fm)
Die Preisträgerprojekte sind von Freitag, 19. Oktober bis Freitag, 23. November 2018 im Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz, Rheinstraße 55 in Mainz ausgestellt. Die Eröffnung ist am morgigen Donnerstag, 18. Oktober 2018 um 18:30 Uhr.
Im Folgenden alle Preise mit allen Beteiligten – bei Städtebau sind das bekanntlich immer eine ganze Menge:
Städtebaupreis 2018
PHOENIX – Eine neue Stadtlandschaft, Dreiklang der Stadtentwicklung „PHOENIX West – Hörde Zentrum – PHOENIX See“ in Dortmund · Entwicklungsstrategien Stadt Dortmund · Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, Amt für Wohnen und Stadterneuerung, Wirtschaftsförderung Dortmund, Emschergenossenschaft – Projekt Emscherraum, NRW.URBAN – Projekt PHOENIX West, DSW21 – Projekt PHOENIX See und vielen anderen öffentlichen und privaten Investoren
Sonderpreis „Orte der Bildung und Kultur im städtebaulichen Kontext“
TU Darmstadt - Campus Stadtmitte in Darmstadt; Planer: Technische Universität Darmstadt, Dezernat Baumanagement und Technischer Betrieb, Dipl. Ing. Architekt E. Dingeldein; Bauherr: Land Hessen vertreten durch den Präsidenten der Technischen Universität Darmstadt Prof. Dr. Prömel vertreten durch den Kanzler Dr. Efinger
Auszeichnungen im Städtebaupreis
Klagesmarkt – Neubebauung und Neuorganisation in HannoverPlaner: ASTOC Architects and Planners mit Büro urbanegestalt, BPR Künne & Partner Verkehrsplaner, Architekten BKSP, Architekturbüro pk nord, ksw architekten + stadtplaner, Kiefer + Kiefer Architekten, pfp architekten Prof. Friedrich, GrünPlan; Bauherrin: Landeshauptstadt Hannover - Baudezernat, Hanova Gesellschaft für Bauen und Wohnen Hannover mbH Neubau
Historisches Museum in Frankfurt am Main; Planer: Lederer Ragnarsdóttir Oei mit Projektsteuerung: Hochbauamt Frankfurt a. M., Tragwerksplanung: Lenz Weber Ingenieure GmbH, Planung HLS: ZWP Ingenieur AG, Planung ELT: Steinigeweg Planungs GmbH & Co KG, Bauüberwachung: Wenzel + Wenzel, Freie Architekten; Bauherrin: Stadt Frankfurt am Main, Dezernat VII-Kultur und Wissenschaft, Kulturamt vertreten durch das Hochbauamt der Stadt Frankfurt a.M.
Alte Feuerwache – Wohnen zwischen Innenstadt und Park in KielPlaner: LRW Architekten und Stadtplaner Loosen, Rüschoff und Winkler PartG m mit bB: Böge Lindner K2 Architekten, kfp - Kontor Freiraumplanung; Bauherrin: PAF Projektgesellschaft, Alte Feuerwache mbH, Kiel (BIG-Immobilien GmbH und FRANK Heimbau Nord GmbH)
Die große Rochade zum 500. Reformationsjubiläum in Lutherstadt Wittenberg; Planer: Bruno, Fioretti, Marquez Architekten, Berlin und Junk&Reich Planungsgesellschaft, Weimar; SALEG mbH, Magdeburg; BHBVT, Ralf Niebergall, Magdeburg, Jörg Lammert, Weimar, bc Architekten+Ingenieure, Wittenberg; Kipar-Landschaftsarchitekten, Duisburg, Därr- Landschaftsarchitekten mit Land Sachsen-Anhalt, Evangelische Kirche in Deutschland, Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Sachsen-Anhaltinische Landesentwicklungsgesellschaft mbH und vielen anderen Projektbeteiligten; Bauherrin: Lutherstadt Wittenberg, Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, SALEG mbH als Treuhänder der Lutherstadt Wittenberg
LWL – Museum für Kunst und Kultur in Münster ; Planer: Staab Architekten; Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Bau- und Liegenschaftsbetrieb
Belobigungen im Städtebaupreis
Anneliese Brost Musikforum Ruhr in Bochum; Planer: Bez+Kock Architekten Generalplaner; Stadt Bochum, Zentrale Dienste
„Wohnen für Alle“ in München (Teil des Wohnungsbausofortprogrammes der LH München, 2016-2019) ARGE Preuss Gmbh und Maier.Neuberger Architekten – Bündnis Wohnen für alle 2016; mit Maier.Neuberger Architekten, 03 Architekten, Laux Architekten, Steidle Architekten, Florian Nagler Architekten (Im Auftrag der Generalunternehmer B&O für das Projekt DAN „Pilotprojekt Dantebad“), Realgrün, Terra.Nova, Mahl. Gebhard. Konzepte; Bauherrin: GEWOFAG Holding GmbH
Einbau von Veranstaltungsräumen in die ehemalige Staatsdomäne in Sonnefeld; k.u.g.-architekten, Kodisch.Ullrich.Gasmann, PartGmbB, Projektleitung: Kathleen Otto mit B+D Ingenieure; Bauherrin: Gemeinde Sonnefeld, vertreten durch 1. Bürgermeister Herrn KeilichKulturschutzgebiet Wagenhalle - Container City in Stuttgart; Planer: Studio Malta; Bauherr: Kunstverein Wagenhalle e.V.
Auszeichnung Sonderpreis
Bildungs- und Kulturcampus Innenstadt Ludwigsburg – Vernetztes Wissen · Diverse Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros · Wohnungsbau Ludwigsburg GmbH (MIK, Scala) · Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (Campusbad) · Stadt Ludwigsburg (übrige Projekte)
Belobigungen Sonderpreis
Eisenhüttenstadt: Stärkung der Innenstadt – Wohngebiete im Wandel „Eine Stadt mit junger (Bau)Geschichte – Bildung und Kultur im städtebaulichen Kontext“ · Regionale/örtliche Architektur- und Ingenieurbüros · Stadt, Wohnungsunternehmen, Landkreis- Oder Spree, private Gebäudeeigentümer
Gymnasium Limmer im Stichweh-Leinepark in Hannover; Planer: Hübotter + Stürken + Dimitrova Architektur & Stadtplanung, Hannover · Grundstücksgesellschaft VII Stichweh / Ziehm vertreten durch Dr. Hanno Ziehm und Remo Ricci
Zum Thema:
www.zentrumbaukultur.de
dasl.de
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Pekingmensch | 18.10.2018 03:38 UhrPhoenix
Prima das die Grossprojekte in Dortmund endlich die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen! Der Phoenix-See auf Phoenix Ost ist wirklich sehr schoen geworden und ist ein voller Erfolg. Die neuen Wohnimmobilien verkaufen sich wie geschnitten Brot, die Wege und Gruenflaechen rund um den See sind sehr beliebt und die Restaurants und Cafes am Wasser sind immer voll. Wer mal in der Gegend ist, sollte sich das unbedingt mal anschauen! Phoenix West mausert sich gleichzeitig als dynamischer Technologiestandort. Erst kuerzlich war in den Nachrichten, dass ein hollaendischer Investor den Hochofenkomplex und benachbarte Fabrikhallen zu Bueros fuer Start-up-Firmen umbauen wird. Daneben gibt es in den Fabrikgebaueden eine Konzerthalle und Diskothek und nebendran die ultra-coole Bergmann-Brauerei.
----------------- Als junger Mensch habe ich am Wettbewerb fuer Phoenix West (im Jahr 2000)mitgearbeitet und dann den Masterplan weiterentwickelt. Es freut mich daher besonders, dass sich das Areal in den letzten Jahren so gut entwickelt hat. Glueckwunsch nach Dortmund!!!