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05.09.2018

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World Expo-Projekt von LAVA

Deutscher Pavillon für Dubai vorgestellt


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Die World Expo 2020 in Dubai hat nicht nur einen stattlichen Maßstab, sondern auch einen beeindruckenden zeitlichen Horizont. Bereits 2013 wurde der Entwurf von HOK für das Oberthema „Connecting Minds, Creating the Future“ vorgestellt. Und 2016 folgten dann die großen Themenpavillons von Foster, BIG und Grimshaw. Nun wurde in Köln der Deutsche Pavillon präsentiert, der von LAVA (Stuttgart, Berlin) gestaltet wird. Der Fokus liegt auf Nachhaltigkeit, der Name lautet Campus Germany und Besucher müssen sich am Eingang immatrikulieren – bleibt zu hoffen, dass das Resultat unter diesen Voraussetzungen nicht etwas oberlehrerhaft daherkommt.

Zumindest die Architektur des insgesamt 50 Millionen Euro teuren Projekts ist immerhin vergleichsweise zurückhaltend für ein solches Vorhaben, das ja auch nationalen Repräsentationsbedürfnissen genügen muss. LAVA konnte sich als Teil des Teams um die Kölner Agentur facts and fiction und den Schweizer Bauunternehmer Adunic in einem öffentlichen Verfahren durchsetzen. Zu sehen ist ein „vertikaler Campus“, der verschieden große Volumen unter einem offenen Dach zusammenfasst – eine räumliche Lösung, die laut der Architekten auch für Föderalismus stehe. Das Ergebnis wirkt erstaunlich improvisiert, aber das passt ja ganz gut zur Zukunft im Titel der Expo, die vermutlich alles andere als glatt verlaufen wird.

Inhaltlich beziehen sich facts and fiction auf das Konzept des Anthropozän, das hier jedoch programmatisch gewendet werden soll. Kreativdirektor Andreas Horbelt: „In Dubai wollen wir zeigen, dass der Mensch nicht nur zerstörerisch auf den Planeten wirkt, sondern auch Fähigkeiten hat, dank seiner Intelligenz und Kreativität die Entwicklung wieder ins Positive zu drehen.“ Im Schnelldurchlauf verwandeln sich die Besucher dabei zunächst in Fachleute und Spezialisten, dann Experten und schließlich Koryphäen. Die Ausstellung reagiert dabei flexibel auf einzelne Besucher, was mittels eines Namensschildchens geregelt wird.

Im Masterplan befindet sich der Pavillon in der Expo-Zone „Sustainability“, was ein inhaltliches Dauerfeuer mit der ja auch in der Ausstellung behandelten Thematik nahelegt. Deutschland gibt sich darum bewusst niederschwellig und lustbetont, wie die „Welcome Hall“ im Erdgeschoss beweist: Dort erwartet alle „Studenten“ im Rahmen des Ausstellungsteils „Deutschland in Zahlen“ ein riesiges Bällebad, aus dem man vermutlich nie wieder abgeholt werden möchte. (sb)


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

19

Stefan Frischauf | 10.09.2018 09:42 Uhr

Mies und die "Stadt der Zukunft"?!

Die Kommentare sind besser als das Ding.
Man sollte das Ganze dem Postillon zuspielen.
Der macht da sicher 'was Anständiges" draus.
"Dubai, Stadt der Zukunft", sagt da aber auch einer, der das Ding versucht, Ernst zu nehmen.
Höhöhö - welche Zukunft ist das denn, bitte schön?
Wer mir fehlt bei den Mannschaftsbildern (21,22) ist Hartmut Mehdorn. Der hat's bisher immer gerichtet. Der Eisenbieger. Mann für alle Fälle. Aber ja, ganz vergessen: der ist ja bei den Nachtragsverhandlungen für den neuen Haushalt für BER. 2020 oder 21.
Wenn die das mit 2020 in der "Stadt der Zukunft" schaffen wollen, dann brauchen die den ganz sicher. Wir haben ja sonst keinen, der solche Projekte so erfolgreich managen kann.

18

Pekingmensch | 07.09.2018 09:52 Uhr

Hannover, Shanghai

Erinnert sich noch jemand an die Architektur des deutschen Pavillons in Hannover? Oder den in Shanghai? Vermutlich nicht - und zwar aus gutem Grund. Die waren naemlich NOCH langweiliger. Insofern ist der hier gezeigte Entwurf ja schon ein (ganz kleiner) Fortschritt. ---------------- Unabhaengig haette ich mir von LAVA ein starkes Statement gewuenscht, z.B. ein Gebauede das zu 100% aus recycelten Materialien besteht, vielleicht aus alten Flaschen, Dosen, wieder genutztem Baumaterial aus der Region zum Beispiel, oder ein Bauwerk, dessen Energiekonzept extrem konsequent auf den Standort in der Wueste zugeschnitten ist und dabei die neuesten Energietechnologien aus Deutschland anwendet. ------------- Ich erwarte ja von Deutschland keine ironische Brechung der nationalen Identitaet, wie es die Niederlande, Daenemark oder die Schweiz auf vergangenen Expos schon gelungen ist - aber wir sollten doch wenigstens in der Lage sein, unsere neuesten Umwelttechnologien und Nachhaltigkeitskonzepte architektonisch zur Schau zu stellen, oder?

17

Johann Maier | 06.09.2018 22:07 Uhr

Wer braucht sowas?

Ein Monument der Nutzlosigkeit.

16

peter | 06.09.2018 16:51 Uhr

was für ein schrott

ich war noch nie ein großer fan von lava, aber das hier?!
am ende stinkt der fisch doch vom kopf her.

will sagen, wer ist denn bei diesen expos der bauherr? warum gibt es keinen anständigen wettbewerb mit einer anständigen jury?

hier präsentiert sich deutschland der welt mittlerweile seit jahrzehnten auf eine art, die einfach nur unvorteilhaft, kommerziell, beliebig und peinlich ist. ich fühle mich durch so ein haus nicht repräsentiert, und ich denke, das sehe ich nicht allein so.

wir sind besser, wir können mehr als dieser investorenschund. und dass sich lava für so einen trash hergibt, bestätigt als architekt nun doch all meine vorbehalte gegenüber diesem büro.

15

ICH | 06.09.2018 15:19 Uhr

bin sprachlos

versuche mich seit 20 min. an einen passenden Kommentar...aber - keine Chance - gänzlich unbeschreibbar!

Und im Kopf hämmert die Sesamstrasse...wer, wie, was - wieso, weshalb, warum...

Und vor Augen ständig das Bild von Thilo Sarazin - und ich weiß nicht mal warum...

14

divers | 06.09.2018 15:10 Uhr

Wo sind die Frauen?

Also, mich wundert beim Anblick der "ARGE Deutscher Pavillon EXPO 2020 zusammen mit Generalkommissar Dietmar Schmitz (5. von rechts) und den Vertretern der Koelnmesse als Organisator des Deutschen Pavillons" gar nichts mehr. Immerhin sind auf dem nächsten Bild ganze 4 Damen vertreten. Da ist die kleinkarierte Kiste wohl verständlich...

13

Horst | 06.09.2018 13:02 Uhr

Satire

Die Projektbeschreibung liest sich stellenweise wie eine Satire, absurdes Theater. Das Projekt aber dokumentiert nahezu perfekt in seiner (ungewollten) Ueberzeichnung und im Grunde voelligen Absurditaet die generelle Fragwuerdigkeit von Weltausstellungen. Wie die meisten Expo-Pavillons ist es damit durchaus ein architektonischer Representant des Zeitgeistes, hat aber wohl nur am Rande etwas mit Archiketur zu tun.

12

Davide | 06.09.2018 12:28 Uhr

Happy Architecture

... oder wie ist dieses absurde Raumfachwerk zu verstehen, dass sich so penetrant viel Mühe gibt, eine Ansammlung von schwebenden Kisten aufzupeppen. Ein interessanter Raum entsteht so trotzdem nicht

11

Fred Konkret | 06.09.2018 11:43 Uhr

Umbruch...

...dann bitte die tolle Idee mit den Umbrüchen auf den Kisten auch außen fortführen:

CAMP
US
GERM
ANY

Das trifft doch die Sache ganz gut, oder?

10

O M G! B S! | 06.09.2018 11:00 Uhr

Anthropozän

Wir werden mit "Glanz und Gloria" untergehn!
Mal einfach nix bauen wäre wohl nachhaltiger!

Vorschlag: Jedes Land darf sich seinen Pavillion in seiner Hauptstadt bauen und der muss dann mindestens 100 Jahre halten und darf nicht an öffentliche Wasser und Energie Netze angeschlossen sein. Vielleicht kriegen wir (die Menschheit) ja dann die Kurve?

Ach was! Auf nach Dubai! Ordentlich Kerosin verblasen und rein ins Menschheits- und Konsumvergnügen! Architektur und Wissensvermittlung muss Spaß machen in einer Spaß- und (Wissens?-)Gesellschaft!

Anthropozän!

9

solong | 06.09.2018 10:29 Uhr

...visionär...

... das ewige wiederkäuen schon lange bekannter ... und auch schon in den 60er-70er gebauten ... ansätze ... soll in verbindung mit einer ebenso ..."vergreisten" ausstellung ... unser schönes land repräsentieren ... wirklich "fremdschäm"

8

so ein archi | 06.09.2018 10:22 Uhr

wohaaa

heute bei VICE Deutschland: Mein Tag auf Acid im CentrO Oberhausen.

7

Lars K | 06.09.2018 09:07 Uhr

zurückhalten

"Zumindest die Architektur des insgesamt 50 Millionen Euro teuren Projekts ist immerhin vergleichsweise zurückhaltend für ein solches Vorhaben, das ja auch nationalen Repräsentationsbedürfnissen genügen muss."
Ich sehe alles möglich auf den Plänen, aber nichts "vergleichsweise zurückhaltendes". Mit wem oder was wird denn hier bitte verglichen? das ist eine reine Show-Architektur, verwirrend und belastend, kurz Aufmerksamkeit lockend und dann vergessen. Kreisch Kreisch, laut laut, fahr mit mir Achterbahn und dann auf zum nächsten Fahrgeschäft. Mir gefällts auf dem Rummel besser und da kosten die Fahrgeschäfte auch nicht so viel Geld, ich muss mich nicht "immatrikulieren" (Kreisch!) und das beste: die Fahrgeschäfte werden abgebaut und zum nächsten Rummelplatz gefahren. Da könnte so eine Expo vor allem in Sachen NACHHALTIGKEIT (gehts noch?!) viel lernen!!! Danke, schon vergessen... nächstes Thema...

6

Christian Speelmanns | 05.09.2018 20:51 Uhr

echt mies

So oder so ähnlich:

„ ... eines Tages bekam ich einen Anruf aus dem Wirtschaftsministerium: Bei der Weltausstellung in Barcelona hätten England und Frankreich einen Pavillon, und Deutschland bräuchte so etwas auch. Da sagte ich: „Ich kann mir nicht vorstellen, was das sein soll, ein Pavillon.“ Da antwortete man mir: „Das wissen wir auch nicht. Aber nicht zu viel Glas!“ Ich habe dann einen flachen Bau konstruiert. ... Schöne Marmore und verschiedenfarbige Spiegelgläser ... mit denen wir den Raum etwas in Bewegung gebracht haben ... “

5

Horst. P | 05.09.2018 18:27 Uhr

Schade.

Die unglaubliche Belanglosigkeit dieses gedankenlosen Gebildes lässt meines Erachtens nach lediglich einen Schluss zu; sowohl das verantwortliche Auswahlgremium, als auch die Projektverfasser sollten sich zunächst an einer Hochschule immatrikulieren und das architektonische Handwerk von Grund auf (neu) erlernen.

Konzeptlos, kontextlos, belanglos, ohne jede Haltung.
Thema verfehlt. Das Wort Architektur sollte von dieser Sache fern gehalten werden.

Schade.

4

jds | 05.09.2018 17:16 Uhr

Ist das wirklich ernst gemeint?

Dieser Pavillon muss den Vergleich mit jeder anderen Shoppingmall mit Foodcourt und Kinderbespassung wirklich nicht scheuen.

Hier werden die dünnsten Bretter gebohrt. Bilder collagieren, schön bunt machen, Diagramme malen.

Chapeau!

3

z o i o | 05.09.2018 16:27 Uhr

uff

ich kann nicht nachvollziehen was in diesem pavillon stattfindet, so unübersichtlich und unstrukturiert erscheinen mir die bilder. das ganze ist nicht allzu innovativ meiner meinung nach.

naja.

2

Bemerkenswert | 05.09.2018 15:54 Uhr

Wow!

Etwas zu viel "Facts And Fiction" und zuwenig Lava!

Das Ergebnis wirkt hier ausgeprochen flach und überirdisch konzeptionslos...Immatrikulieren, Bällebad und dazu Schuhkartons und ein überdimensioniertes Dach. Chapeau!

Wieder eine Expo Chance vertan... In Dubai - der Stadt der Zukunft - hätte man gegen Grimshaw, Foster und Calatrava glänzen können. Beim nächsten Mal vielleicht einen ordentlichen Architektenwettbewerb veranstalten mit dem Wettstreit um das beste Design.

1

jwb | 05.09.2018 15:48 Uhr

expo

ohje schon wieder expo.
und der deutsche beitrag wie immer tot-ernst.
wenn man schon an so einer veranstaltung teilnimmt,
dann doch bitte was experimentelles.
die expo sollte endlich abgeschafft werden.

 
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