Proyecto Mutan ist ein kleines Designstudio in Buenos Aires, das sich auf die Wiederverwertung von Kunststoff konzentriert. Aus granuliertem Material werden hier hochwertige Objekte wie Brillen, Lampen und kleine Möbel gefertigt. Zu den günstigsten Objekten zählen dabei Brillengestelle, die ab knapp 600 Dollar zu haben sind. Dafür bekommt man ein aufsehenerregendes Unikat, das auch das ökologische Gewissen beruhigt.
Gegründet wurde Proyecto Mutan 2016 von Brochi Fasani in Villa Martelli, einem Viertel im Norden von Buenos Aires, das dicht, aber niedrig bebaut ist. Auf dem schmalen Grundstück, wo sich seither die kleinen Werkstätten des Studios befinden, stellten die ortsansässigen Büros Morsa Taller und Emilia Pascarelli im letzten Jahr einen kleinen, lichten Neubau fertig.
Das Gebäude sitzt ganz am Ende des Grundstücks, hinter den bestehenden Werkstätten. Er fungiert auf der oberen Ebene als Showroom und bietet im Erdgeschoss Flächen für Büronutzung und Besprechungen sowie eine Küchenzeile. Die Architekt*innen setzten auf eine Struktur aus schlichtem, weiß lackierten Stahl und industrielle Materialien. Die trockene Zurückhaltung schafft so einen angemessenen Rahmen für die hier präsentierten Objekte.
Mit ihrem Entwurf stellten Morsa Taller und Emilia Pascarelli einen formalen Bezug zum kleinteiligen, provisorisch wirkenden Bestand her. Zugleich realisierten sie einen leichten und eleganten Bau, der sich über den Bestand erhebt und im oberen Raum interessante Ausblicke über die Hofstrukturen der Nachbarschaft erlaubt. Durch bewegliche Paneele und große Türen können die Designer*innen eine maximale Verbindung zwischen dem Inneren und dem kleinen Garten herstellen. Wichtig war nicht zuletzt, einen Avocadobaum in das Modulsystem des Neubaus zu integrieren. (gh)
Fotos: Javier Agustín Rojas
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auch ein | 10.10.2024 16:48 Uhrarchitekt
" Zu den günstigsten Objekten zählen dabei Brillengestelle, die ab knapp 600 Dollar zu haben sind. Dafür bekommt man ein aufsehenerregendes Unikat, das auch das ökologische Gewissen beruhigt."
mit dem haus hauen sie dem ökologischen gewissen eine runter.
sieht toll aus, schön leicht, jetzt kommen die kommentare mit "in D wegen der Bürokratie nicht möglich".
Zum Glück! Energie ist ja unendlich verfügbar zum heizen und kühlen.
aber ja, hip sieht es aus