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05.05.2020
Knallbunter Wassersammler
Design-Build-Projekt in Thailand von Pareid
Während der Frühsommer hierzulande mal wieder viel zu trocken ist, hat in der thailändischen Provinz Uthai Thani gerade die Regenzeit begonnen, die von Mitte April bis November Starkregen verheißt. In der nächsten Wetterphase ist es dann wiederum extrem trocken. Dementsprechend arbeitet nicht nur die lokale Landwirtschaft schon lange mit Wasserspeichern.
Mit seinem Projekt Pylonesque kombiniert das junge, in London sitzende Büro Pareid einen Pavillon, der einer Schule als offener, multifunktionaler Raum dient, mit der Funktion eines Regenwasserkollektors. Das rhombenförmige Dach sammelt das Wasser, danach wird es über ein Rohrsystem in die bestehenden Tanks auf dem Schulgelände geleitet. Der Überschuss wird als Brauchwasser direkt in den Gärten der Schule verwendet. Der filigran leichtfüßige Multifunktionsraum soll sowohl optisch als auch funktional ein kleines Landmark auf dem Schulgelände sein. Die frohe Farbgebung lässt das Gebäude aus dem Umfeld herausstechen, setzt es aber doch feinfühlig in Relation zum Bestand und zur Landschaft.
Das Projekt wurde im Rahmen einer Kooperation des International Program in Design and Architecture INDA der Chulalongkorn University in Bangkok mit Mitsubishi Elevators Thailand als Teil des Sommmerworkshops „Design Build for Community“ realisiert und von Studierenden gebaut. Das Büro Pareid steuerte die Pläne bei. Der Workshop soll den Student*innen eine erste Bauerfahrung ermöglichen. Ziel des Programms ist es, abgelegene Schulen in ländlichen Regionen nachhaltig zu modernisieren. So baute zum Beispiel das Büro Sarquella Torres in Dum Yani einen ähnlich farbenfrohen Pavillon.
Die Einzelteile der Stahlkonstruktion wurden passend angeliefert und kostensparend direkt vor Ort verschweißt. Auf schweres Gerät konnte so verzichtet werden. Die verwendeten, standardisierten Baumaterialen entstammen allesamt dem industriellen Bereich und wurden kreativ eingesetzt und bearbeitet: In Wasser gekochte Holzpaneele unter den Sandwichblechen der Dachelemente sorgen für akustische, aber auch thermische Isolierung gegen starken Regen beziehungsweise große Hitze. Die durchscheinenden, roten Stoffbezüge der außenliegenden Elemente spenden dem Hauptraum Schatten, lassen aber ausreichend Licht durch. Ergänzt wird der Pavillon durch eine Serie selbstgebauter Möbel aus Holz und lackiertem Stahl. (tl)
Fotos: Beer Singnoi
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