Der 1924 in Rostock geborene, seit einem halben Jahrhundert in Berlin lebende Architekt Ludwig Leo feiert am 2. September 1999 seinen 75. Geburtstag.
Leo, der ab 1948 an der HdK Berlin studiert und danach einige Jahre im Büro von Hans und Wassili Luckhardt gearbeitet hatte, bevor er sich selbständig gemacht hat, gilt unter Berliner Architekturkritikern als „Everybody´s Darling“: Jeder mag diesen eigenwilligen Architekten, dessen Werkverzeichnis nur aus ganz wenigen realisierten Bauten, alle in Berlin, besteht.
Zuvorderst zu nennen sind die Sporthalle Charlottenburg an der Sömmeringstraße (1962 - 64), die DLRG-Bundeslehr- und Forschungsanstalt am Pichelssee in Spandau (1969 - 71; kürzlich renoviert) und die Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffsbau an der Müller-Breslau-Straße in Tiergarten (1975 - 76) mit ihrem charakteristischen Umlauftank. Leos Bauten waren stets höchst eigenwillige, radikal funktionale und gleichsam poetische Interpretationen der jeweiligen Aufgabe.
Leo lehrte von 1975 bis 1982 an der Hochschule der Künste in Berlin. Zuletzt hervorgetreten ist er 1994 mit einem Entwurf für den hausinternen Wettbewerb der Akademie der Künste für den Neubau der Akademie am Pariser Platz. Diesen Wettbewerb gewann Günter Behnisch.
Foto: Sabine Barth, Bauwelt